Pforzheim [D.-PF] - evang. Stadtkirche, Geläutepräsentation

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  • čas přidán 27. 07. 2024
  • Präsentiert wird das Geläut der evangelischen Stadtkirche in der Innenstadt von Pforzheim.
    Eine erste evangelische Stadtkirche gab es bereits ab dem Jahr 1586, welche auch "Dominikanerkirche" genannt wurde. Dieses Gotteshaus wurde im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 zerstört und durch einen Nachfolgebau 1711 ersetzt. Auch dieser Bau währte nicht lange, da dieser 1789 durch einen Großbrand zerstört wurde. Rasch gab es Pläne für einen Neubau der Stadtkirche, doch durch Streitigkeiten verzögerte sich der Bau der neuen Kirche, weshalb die nahegelegene Schlosskirche lange Zeit als Ort für die Gottesdienste herhalten musste. Doch schließlich konnte im Jahr 1899 ein neues Gotteshaus geweiht werden, welcher einem Neugotischen Baustil folgte. Sie besaß ein großes Langhaus mit direkt angebautem Turm inklusive eines Turmhelmes.
    Bei dem großen Luftangriff auf die Stadt am 23. Februar 1945 wurde die Kirche vollständig zerstört und es mussten erneut Pläne für einen Neubau geschaffen werden. Die Pläne der neuen Kirche, welche es ab 1960 gab, folgten einer strengen Baustruktur, die sich an die moderne Architektur anlehnte, da die gesamte Innenstadt nach diesem Stil neu aufgebaut wurde. Unter 46 eingereichten Entwürfen für die neue Stadtkirche, wurde der Entwurf des Treier Baurates Heinrich Otto Vogel errichtet, welcher zunächst aber nur den zweiten Platz belegte. Einst sollten die Fundamente des alten Turmes mit in die neue Kirche einbezogen werden, was sich aber aus statischen Gründen nicht realisieren ließ, weshalb man sich für einen komplette Neubau entschied. Der freistehende Turm wurde dabei auf einem sieben Meter tiefreichenden Betonfundament errichtet und ragt heute 80 Meter in die Höhe, womit er heute das höchste Gebäude der Stadt darstellt. Die Grundsteinlegung erfolgte am 20. März 1965, im April 1966 fand bereits das Richtfest statt. Aufgrund von weiteren Baumaßnahmen erfolgte die Weihe der Kirche schließlich am 21. April 1968.
    Das Geläut der Kirche besteht aus sechs Glocken, welche in den Jahren 1964 und 1965 durch den Dipl.-Ing. Karl Stumpf bei den Gebrüder Bachert in schweren Rippen gegossen wurden. Aufgehängt wurde das Geläut allerdings erst 1967. Durch die wahnsinnige Akustik, die schweren Rippen und die an und für sich gut konstruierten Klöppel, ist es nicht nur ein wahnsinniger Platzfeger, sondern auch eines der größten Geläute Badens.
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    DIE LÄUTEGLOCKEN:
    Glocke 1 (Christusglocke) | gis°-4 | 5.570kg | d=2.043mm | 1965, Dip.-Ing. Karl Stumpf, Gebrüder Bachert
    Glocke 2 (Totenglocke) | h°-1 | 3.325kg | d=1.715mm | 1965, Dip.-Ing. Karl Stumpf, Gebrüder Bachert
    Glocke 3 (Betglocke) | cis'-3 | 2.145kg | d=1.506mm | 1964, Dip.-Ing. Karl Stumpf, Gebrüder Bachert
    Glocke 4 (Vater-Unser-Glocke) | dis'-1 | 1.570kg | d=1.379mm | 1964, Dip.-Ing. Karl Stumpf, Gebrüder Bachert
    Glocke 5 (Trauglocke) | fis'-1 | 1.030kg | d=1.105mm | 1964, Dip.-Ing. Karl Stumpf, Gebrüder Bachert
    Glocke 6 (Taufglocke) | gis'-1 | 820kg | d=1.042mm | 1964, Dip.-Ing. Karl Stumpf, Gebrüder Bachert
    Disposition: gis°-h°-cis'-dis'-fis'-gis'
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    ABLAUF DER GELÄUTEPRÄSENTATION:
    ~0:00 | Intro mit Bilderpräsentation der Kirche und Glocken (im Hintergrund ist eine Außenaufnahme des Geläutes zu hören)
    ~4:33 | Glocke 6 (gis')
    ~7:54 | Glocke 5 (fis')
    ~11:36 | Glocke 4 (dis')
    ~16:11 | Glocke 3 (cis')
    ~20:10 | Glocke 2 (h°)
    ~25:16 | Glocke 1 (gis°)
    ~31:56 | Plenum
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    Quellen: Gemeindeseite der evangelischen Stadtkirche in Pforzheim; Wikipediaeintrag zur evangelischen Stadtkirche in Pforzheim; createsoundscape-Beitrag zur evangelischen Stadtkirche in Pforzheim; Video von "Engerlingraucher"; Flyer der evangelischen Stadtkirche in Pforheim; Bilder/Video/Ton/Schnitt: J.R.
    Weitere Informationen zum Geläut: createsoundscape.de/glocken-f...
    Ein ganz großes Dankeschön geht an alle Zuständigen der evangelischen Stadtkirche in Pforzheim für die Ermöglichung der Aufnahmen. Besonders möchte ich Pfarrer Gölz-Eisinger für die Ermöglichung, den freundlichen Empfang und das Vertrauen danken.
    Auch danke ich Noel für's Mitkommen und den tollen Tag in Pforzheim.
    Glockentürme und Glockenstuben sind keine öffentlicher Zugang. Diese Aufnahme wurde organisiert und die Videos unter der Einverständniserklärung der jeweiligen Gemeinde erstellt und veröffentlicht.
    Bei der Verwendung meiner Videos bin ich als Urheber darüber in Kenntnis zu setzten. Ebenfalls benötigt der User anschließend meine schriftliche Genehmigung für die anschließende Verwendung der Aufnahmen.
    (c) Angelusglocke 2023
    Aufnahmedatum: Donnerstag, 09.06.2022 im Rahmen eines Sonderläutens.

Komentáře • 19

  • @yilmaztopcu
    @yilmaztopcu Před 4 měsíci

  • @glockenlandschaft_thueringen

    Das ist immer wieder ein tolles Geläut. Gelugene Präsentation ;-)

  • @glockenfreak1
    @glockenfreak1 Před rokem +2

    Darauf hab ich gewartet sehr nice 😊

  • @clochebell
    @clochebell Před rokem +1

    Ein Meisterwerk von Stumpf!

  • @lucarichard5899
    @lucarichard5899 Před rokem

    Live ist es wirklich ein Genuss 😊. Zur Christmette läutet die Stadtkirche in einer unregelmäßigen Reihenfolge den Gottesdienst ein.

    • @Angelusglocke
      @Angelusglocke  Před 9 měsíci

      Das hat schon ordentlich Dampf, vor allem durch die Akustik und die sehr gute Qualität der Glocken.

  • @glockendoku
    @glockendoku Před rokem +1

    Eines der Meisterwerke von Karl Stumpf. Ist es so gewollt, dass die beiden großen Glocken so lange brauchen, um auf die Läutewinkel zu kommen?
    Schade, dass die Inschriften nicht in der Videobeschreibung zu finden sind.
    Trotzdem eine gute Präsentation!

    • @Angelusglocke
      @Angelusglocke  Před rokem

      Das Geläut darf definitiv als eines der Meisterwerke von Karl Stumpf angesehen werden!
      Ob das gewollt ist, weiß ich nicht. Aber die zuständige Wartungsfirma scheint das nicht zu interessieren, da dieser Zustand (leider) schon seit Jahren in der Form vorzufinden ist. Man kann nur hoffen, dass sich das irgendwann mal ändert.
      Bezüglich der Inschriften: Die berühmten 5000 Zeichen… ;-)
      Ich kann sie aber gerne noch in Form eines angepinnten Kommentars nachreichen.

  • @bartolinocourbois
    @bartolinocourbois Před rokem +1

    Wauw

  • @I-am-what-I-am
    @I-am-what-I-am Před 9 měsíci

    Was ist mit der dis1-Glocke ? Die klingt irgendwie etwas "aufdringlicher" als die restlichen, finde ich . .

    • @Angelusglocke
      @Angelusglocke  Před 9 měsíci

      Das ist auch tatsächlich so. Liegt aber daran, dass der Klöppel viel zu hoch anschlägt und die Glocke dadurch sehr scharf und obertönig klingt.

    • @I-am-what-I-am
      @I-am-what-I-am Před 9 měsíci

      Das dürfte aber doch relativ einfach zu korrigieren sein, wenn es "nur" an der Intonation liegt - oder (?)

    • @Angelusglocke
      @Angelusglocke  Před 9 měsíci

      @@I-am-what-I-am Korrigieren lässt sich das natürlich. Nur wahrscheinlich fehlt es dafür an Motivation...ist auch wahrscheinlich noch nie jemandem aufgefallen. Getreu dem Motto: "Hauptsache es läutet."

    • @I-am-what-I-am
      @I-am-what-I-am Před 9 měsíci

      Ja nun . . . . "Hauptsache es läutet" - aber bei so einem bedeutenden und repräsentativen Ensemble hätte ich da schon auf eine etwas andere Motivationslage getippt ! Hat man mal versucht, an den Glockensachverständigen der jeweiligen Landeskirche heranzutreten ???? Es ist einfach ärgerlich - gerade w e i l das Gesamtgeläut eigentlich ein absolutes Highlight ist - dass eine einzelne Glocke dann wegen eines ärgerlichen Intonationsfehlers Gefahr läuft, das ganze Geläut zu verhunzen !!!@@Angelusglocke

    • @I-am-what-I-am
      @I-am-what-I-am Před 9 měsíci

      Ich verstehe auch nicht, wie ein Klöpfel zu h o c h anschlagen kann ! Zu niedrig - das passiert halt, wenn sich mit der Zeit das Klöppelleder längt; aber in dem Fall scheint es dann eher "geschrumpft" zu sein . . .