Klagenfurt (A-K) Geläute der Dom- und Stadtpfarrkirche zu den hll. Petrus und Paulus

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  • čas přidán 14. 07. 2023
  • Es läuten die Glocken der Dom- und Stadtpfarrkirche zu den heiligen Petrus und Paulus in Klagenfurt.
    Der Klagenfurter Dom wurde nach einem Beschluss des ständischen Kärntner Landtag am 10. Dezember 1580 als protestantische Predigerkirche erbaut und am 28. April 1591 der Allerheiligsten Dreifaltigkeit geweiht. Es dürfte sich hierbei um die älteste große Wandpfeilerkirche Österreichs, mit für protestanische Kirchen typischen Doppelarkaden, handeln. Vom 11. bis 13. November 1600 wurde im Zuge der Gegenreformation verhandelt und letztlich dem Bischof die Schlüssel der Heiligengeist- und Dreifaltigkeitskirche übergeben. Ab 1604 wurde die Kirche von den Jesuiten betreut. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 wurde das Klostergebäude umgebaut und fortan als Kaserne genutzt. Die sog. "Jesuitenkaserne" bestand bis ins Jahr 1960. 1784 wurde die damalige Filialkirche von St. Egid zur Pfarrkirche erhoben und letztendlich 1793 zur Domkirche der Gurker Bischöfe.
    Im etwa 70 Meter hohen Vorhallenturm hängen fünf Glocken, die im erweiterten Salve Regina-Motiv erklingen. Das Geläute wurde von der Salzburger Gießerei Oberascher in Sonderbronze gegossen. Vor einiger Zeit wurde die Läuteanlage von der Fa. Perner aufgrund von starken Turmschwankungen tiefreifend überarbeitet. Seitdem verfügen alle Glocken über zusätzliche Obergewichte und Gegengewichtsklöppel, wobei sich letztere deutlich auf den Klang auswirken und einen kräftigen herben Einschlag fördern. Das Vorkriegsgeläute bestand aus sieben Glocken, gegossen von Marx Matthias Zechenter im Jahr 1724 bzw. von Franz Vincenz Gollner 1853 (6) und Albert Samassa 1880 (7), mit (vermtl.) den Tönen b° des' e' ges' a' ges". Mit Ausnahme von Glocke 7 wurden alle Glocken im Ersten Weltkrieg abgeliefert. Die damalige Glocke 5 hängt heute in Langesthei. In der Zwischenkriegszeit wurde ein Geläute der Gießerei Grassmayr, mit den selben Tönen wie das heutige, angeschafft.
    Glocke 1:
    Name: Bischofsglocke, Hl. Petrus und Paulus
    Schlagton: c'±0
    Gewicht: 2077 kg
    Durchmesser: 156 cm
    Inschrift:
    BIS BELLO DELATA EXPENSIS BENEFACTORUM CLARIOR REVIVISCO.
    IN OMNEM TERRAM.
    Abbildungen: Petrus & Paulus, Papstwappen von Papst Pius XII, Bischofswappen von Bischof Dr. Josef Köstner.
    Weiters Namen der bedeutendsten Spender.
    Glocke 2:
    Name: Kapitelsglocke, Hlgst. Herz Jesu
    Schlagton: e'±0
    Gewicht: 1041 kg
    Durchmesser: 124 cm
    Inschrift:
    IN CORDE JESU SALUS.
    ZUM TREUESCHWUR ERHEBEN WIR KÄRNTNER DIE HAND, DIR KÖNIG DER HEIMAT, DIR WEIHT SICH DEIN LAND.
    Abbildungen: Wappen des Gurker Domkapitels, Herz Jesu
    Glocke 3:
    Name: Marienglocke
    Schlagton: g'+2
    Gewicht: 618 kg
    Durchmesser: 104 cm
    Inschrift:
    BEATISSIMAE VIRGINI MARIAE IN COELUM ASSUMPTAE.
    Abbildungen: Mariä Himmelfahrt
    Glocke 4:
    Name: Hemmaglocke
    Schlagton: a'+2
    Gewicht: 439 kg
    Durchmesser: 92 cm
    Inschrift:
    HL. HEMMA SCHUTZFRAU KÄRNTENS BITTE FÜR UNS.
    Abbildungen: Hl. Hemma
    Glocke 5:
    Name: Josefsglocke
    Schlagton: c"
    Gewicht: 263 kg
    Durchmesser: 80 cm
    Inschrift:
    HL. JOSEF, PATRON UNSERES LANDES, BESCHÜTZE UNS JETZT UND IN DER STUNDE UNSERES TODES! - DEN GEFALLENEN DER BEIDEN WELTKRIEGE.
    Abbildungen: Hl. Josef und Bild eines sterbenden Kriegers.
    Gießerei & Gussjahr:
    1-5 Oberascher, Salzburg - 1951
    Ich bedanke mich herzlich bei Herrn Dompfarrer Dr. Peter Allmaier für die Erlaubnis und Ermöglichung der Aufnahme.
  • Hudba

Komentáře • 16

  • @Glockenmike015
    @Glockenmike015 Před 11 měsíci

    Danke für den Einblick in die Klagenfurter Domglockenstube! Es ist schon schade zu sehen, wie hier gearbeitet wurde, da hätte es sicherlich auch andere Möglichkeiten gegeben. Aber nun ist's halt so, wie es ist - so kann das Geläute, klanglich gesehen, sicherlich nicht sein volles Potenzial ausschöpfen, dass es früher sicher einmal hatte.

  • @glockenlandschaft_thueringen
    @glockenlandschaft_thueringen Před 11 měsíci

    Ein an sich wirklich schönes Geläut. Gelugene Präsentation :-)

  • @dergloeckner
    @dergloeckner Před 11 měsíci

    wie hast du es geschafft das du ein Sonderläuten erlaubt bekommen hast

  • @Neutal01
    @Neutal01 Před 11 měsíci

    Auch wenn es schöne Oberascherglocken sein dürften, kann man das bei dieser Anlage nicht bestätigen. Gegengewichtspendel wäre sicher die bessere Variante gewesen, um den Turm zu schonen (genügend Platz?). Aber trotzdem danke für den Einblick in die Glockenstube, den ich vor einigen Jahren selbst mal versucht habe. War damals aber nicht möglich.

    • @Josefglocke
      @Josefglocke  Před 11 měsíci

      Gegenpendel würden platzmäßig locker gehen, dazu hätte man aber den ganzen Glockenstuhl umbauen bzw. neubauen müssen und das jetzige dürfte dann doch die günstigere und unkompliziertere Variante gewesen sein. Leider sehr zum Nachteil der Glocken…

  • @Bennoglocke
    @Bennoglocke Před 11 měsíci +2

    Ein Trauerspiel, wenn man es von früher kennt.

    • @Sascha_M._Ploeger367
      @Sascha_M._Ploeger367 Před 11 měsíci

      @Bennoglocke
      Was genau meinst Du mit "Trauerspiel"? Ich kenne frühere Aufnahmen nicht, daher habe ich keinen Vergleich. Mir ist nur aufgefallen, daß hier die Glocken 3, 2 und 1 für meinen Geschmack etwas zuviel Holzbalken als Gegengewicht auf die Joche aufgepflanzt bekommen haben. Dadurch verlängert sich die Anschlagsequenz der Klöppel und die Glocken schwingen langsamer, als sie es bei ihrer Größe und dem Gewicht bei einem "freien Schwingen" eigentlich tun würden. Dadurch sind dann offensichtlich Gegengewichtsklöppel notwendig geworden, um bei einem langsameren Schwingen Schlagaussetzer zu vermeiden. Da die werten Damen hier offenbar aus der Zeit des Mittelalters stammen, halte ich hier Gegengewichtsklöppel in historischen Glocken eigentlich für unangebracht. In gewisser Weise also eine "Glockenquälerei" oder eben ein "Trauerspiel", wie Du so treffend geschrieben hast ...

    • @Josefglocke
      @Josefglocke  Před 11 měsíci

      @@Sascha_M._Ploeger367 Prinzipiell dienen die Obergewichte zum verringern der Schwungfrequenz um damit nicht in der Eigenfrequenz des Turmes zu sein, was letztendlich dazu führt, dass bei diesen ohnehin schon schweren Kopfhölzern und den zusätzlichen Obergewichten nicht mehr der Schwung erzielt werden kann um „normale“ Flugklöppel zu verwenden. Die Glocken wurden alle 1951 gegossen, allerdings in zinnarmer Sonderlegierung, was oft einen etwas „kübeligen“ Klang fördert. Da die doch deutlichen Turmschwankungen zu Rissen führten wurde eine Sanierung unumgänglich. Ob diese Lösung aber die beste war, sei dahingestellt, das Geläute hätte deutliches Potential…

  • @FraumuensterZuerich
    @FraumuensterZuerich Před 11 měsíci +1

    Wo schlägt der Klöppel von Glocke 3 an? Ein Kontrollblick würde genügen, dass man den Fehler bemerkt hätte.
    War es nötig, alle Glocken zu verlangsamen? Bestimmt nicht!

    • @Josefglocke
      @Josefglocke  Před 11 měsíci +1

      Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass man nicht alle Glocken so extrem verlangsamen hätte müssen. Bei einer Domkirche wäre es schön gewesen, wenn man einen anderen Weg gefunden hätte...

    • @FraumuensterZuerich
      @FraumuensterZuerich Před 11 měsíci +1

      @@Josefglocke Ob Domkirche oder Dorfkirche spielt keine Rolle. Es wäre vermutlich auch weniger radikal gegangen. Und Gegengewichtsklöppel sind leider nie eine gute Lösung.

  • @critifax
    @critifax Před 11 měsíci

    Kein Kommentar... Man kann nur noch die alte Rundfunkaufnahme in Ehren halten.

    • @bachglocke3716
      @bachglocke3716 Před 11 měsíci

      Hat jemand mal die alte Rundfunkaufnahme um sie hier einzustellen ? dann hat man wenigstens mal einen Vergleich. Vergeßt aber dann nicht die Genehmigung zur Veröffentlichung einzuholen...

    • @TheBellenthusiast
      @TheBellenthusiast Před 11 měsíci

      @@bachglocke3716 Würde mich auch interessieren wo die sind