GLARUS: (CH - GL) Geläute der Reformierten Stadtkirche

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  • čas přidán 17. 01. 2023
  • Es erklingen die fünf Glocken der Reformierten Stadtkirche in Glarner Hauptort Glarus.
    Stimmung: G° H° d' g' h'
    Giesser: Jakob I. Keller, Zürich-Unterstrass
    Gussjahr: 1865
    Ein beeindruckendes und zugleich erhabenes Geläut erklingt aus der Doppelturmkirche in der Stadt Glarus, ein Höhepunkt im Schaffen des Giessers Jakob I. Keller. Es ist auf beide Türme verteilt, erklingt in der zeittypischen Dreiklangsharmonik und war zur Zeit seines Gusses eines der grössten einheitlichen Gesamtgeläute der Schweiz. Das direkte Vorgängergeläut bestand gerade erst zwei Jahre, als es 1861 durch einen Grossbrand vernichtet wurde. Im Dachreiter der ehemals paritätischen Kirche hing einst auch noch eine kleine Glocke, welche jedoch an die Katholische Kapelle Engi im Sernftal verschenkt wurde.
    Ferdinand Stadler erhielt als Einziger den Auftrag zum Entwurf der Pläne für eine Kirche. Er legte sie im Februar 1862 dem Kirchenrat vor, mit einem Kostenvoranschlag von 380'000-400'000 Fr. Da dieser Betrag den Glarnern zu hoch erschien, beauftragten sie Stadlers Hauptkonkurrenten in Sachen Kirchenbau Joseph Caspar Jeuch (1811-1895) mit einem Gegenentwurf, welcher nicht mehr als 300'000 Fr. kosten sollte. Jeuch entwarf unter diesem Kostendruck einen neugotischen Bau, dessen langgestreckte Säulen und Rippenwerk aus Gusseisen bestehen sollten.
    Diese Sparversion wurde für unwürdig befunden, insbesondere weil Gusseisen damals als Baumaterial für Industriehallen galt. Jeuch erhielt keine zweite Chance, Stadler konnte als einziger seine Pläne vervollständigen. Er erarbeitete eine Variante mit Zentralturm und eine mit Doppelturm. Kostenvoranschlag: rund 600'000 Fr. Hauptfassade mit Doppelturm.
    In einem Gutachten sprach sich Professor Wilhelm Lübke von der ETH für einen Doppelturm aus und meinte, „dass der Bau - in dieser Form ausgeführt - für die Gemeinde auf Jahrhunderte zur Zierde und Freude gereichen würde“.
    Architekt und Bauunternehmer Bernhard Simon wies Stadler nach, dass die Fundamente für die Türme massiver gebaut werden müssen und dadurch Mehrkosten entstünden. Der Gemeinderat vergab die Bauarbeiten an Simon als Generalunternehmer für eine Summe von 560'000 Fr. ohne Uhr, Geläut, Orgel und Altäre, welche er kaum überschritt. Stadler erhielt von der Gemeinde 20'000 Fr. für das Anfertigen der Pläne und das Überwachen des Baus. Die gesamten Kirchenbaukosten beliefen sich auf 724'542,51 Fr.
    Der Bau ging ohne grössere Vorkommnisse vonstatten, im Frühling 1866 wurden die Arbeiten abgeschlossen.
    Der Reformierten Stadtkirchgemeinde Glarus danke ich recht herzlich für das Sondergeläut sowie dem Sigristenteam für das öffnen des Turmes!
  • Hudba

Komentáře • 9

  • @robinmartikirchenglocken

    Sehr schön - das echte "Fribourger Geläute" von Glarus ;-). Auch für mich eines der schönsten Geläute dieser Art!

  • @michelrowan9974
    @michelrowan9974 Před rokem +1

    Fantastic video production !

  • @PinkTrololoOfficial
    @PinkTrololoOfficial Před rokem +2

    1:48 Sicherlich wurden die Glocken vom Gerät eingeschaltet...

  • @Trancecub
    @Trancecub Před rokem +2

    Die Große Glocke scheint den Platz bis zum letzten Zentimeter auszufüllen.

    • @Niklausglocke
      @Niklausglocke  Před rokem +1

      Wirklich viel Platz ist da tatsächlich nicht mehr. Sie dürfte von aussen allerdings noch etwas kräftiger sein.