Was kommt nach der Identitätspolitik? - Max Czollek und Linus Westheuser im Jakobiner Klub

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  • čas přidán 13. 05. 2023
  • Unsere Gegenwart wird von einer zunehmend aufgeheizten Diskurskultur bestimmt. Doch was ist die politische Funktion dieser Debatten? Was kommt zur Sprache und worüber wird hinweggeredet? Im Jakobiner-Klub geht es um Phänomene unserer Zeit: um Politik, Kultur, Alltag und Theorie - mit wechselnden Diskutant*innen, die sich nahestehen, aber nicht immer miteinander übereinstimmen.
    Diesmal spricht Astrid Zimmermann mit dem Soziologen Linus Westheuser und dem Publizisten Max Czollek.
    #Jakobinerklub #Diskurs #Kulturkampf

Komentáře • 17

  • @klarabildschirm537
    @klarabildschirm537 Před 4 měsíci +1

    Paralipomena zum Klassenstandpunkt: welcher Akademiker ist eigentlich Teil der Arbeiterklasse? Sind Arbeiter in dieser Runde nicht nur erlebbar als Teil des Forschungsgebiets, in welchem man Ihnen per Experiment Triggerpunkte abkitzelt?

  • @vincentmahrer6692
    @vincentmahrer6692 Před 10 měsíci +1

    Spannend, spannend. Das Komplexe ist, dass das alles so komplex verwoben ist, wie Gesellschaft funktioniert, oder eben nicht. Aber es ist wichtig, dass neben dem Rauschen des allgemeinen Geschehens hingeschaut wird, was diese Geräusche genauer sind. Ich fand eure Diskussion anregend und inspirierend, weiterhin selbst auch über diese Dinge nachzudenken.

  • @TwinCake
    @TwinCake Před rokem +2

    Finde das Gespräch gut moderiert.
    Es werden einige als sehr relevant erlebte Punkte angesprochen.
    Der Aussage bezüglich des Konzeptes Sozialstaat möchte ich widersprechen.
    Wenn gesagt wird, der Sozialstaat sei eine Ausprägung des Denkens in nationalen Grenzen, mag dies auf der Ebene von Oekonomie zutreffend sein.
    Doch Entwicklungen und Institutionen haben mehr als eine Herkunftsgeschichte und auf der Ebene von Sozialpsychologie ist der Sozialstaat eher die Notwendigkeit, um Pluralismus, wie er Deutschland schon lange innewohnt, ueberhaupt moderieren zu können.
    Indem es einen Raum der letzten Sicherung für ansonsten eher marginalisierte Menschengruppen gibt, haben diese Individuen zumindest auf theoretischer Ebene eine Möglichkeit sich in die Mitte von Gesellschaft vorzuarbeiten.
    Das Fatale an der Agenda2010 war vor allem dieses Missverständnis bezüglich der weitreichenden Bedeutung von Kohärenz im Kontext einer pluralistischen Gesellschaft.
    Das heißt aus der Perspektive von Sozialpsychologie ist der Gedanke und das konkrete Tun gen sozialer Befriedung sogar das Gegenteil eines Denkens in nationalen Grenzen.
    An diesem Beispiel laesst sich gut herausarbeiten, dass die Perspektive und Kontextualisierung aus den Narrativen der Oekonomie durchaus eine blockierende, bis hin zu negierende Haltung gegenüber anderen Perspektiven aus Wissenschaft einnimmt.
    Daher war die Bologna - Reform als eine systemische Deformation unseres Hochschulsystems auch eine massive Schaedigung hinsichtlich der Voraussetzungen für eine gesamtgesellschaftliche Transformation und Debattenkultur.
    Um einmal im konkreten meinen argumentativen Einwurf abzuschließen, möchte ich darauf verweisen, dass das Prekariat und die untere Mittelschicht aktuell aufgrund einer seit ueber einem Jahrzehnt eskalierenden Wohnungsnot keine bezahlbaren Wohnungen mehr findet.
    Daran hat nicht nur die Fokussierung auf private Bauträger die Verantwortung, sondern auch ein Sozialstaat, worin ueber die Ausgestaltung des SGBII Spielraum für Willkür formaljuristisch eröffnet wurde.
    Diese Klasse an Menschen hat ein reales soziooekonomisches Problem mit dem Themenkomplex Einwanderung und Flucht, aber natürlich tragen hierfür nicht die Gefluechteten und Eingewanderten die Verantwortung.
    Verantwortung hat einzig eine auf Renditemaximierung und Gemeinwohl - Verabschiedung ausgerichtete Realpolitik, worin Sozialpolitik eher auf der Ebene von punktueller Disruption fungiert.
    Indem Identitätsdebatten fokussiert werden, kann man genau von diesen Zusammenhängen ablenken.
    Der Kern des Problems - oder vielmehr ein Kern des Problems ist, dass die klassischen Narrative Linker Politik durch die Fragestellung und Perspektive postmigrantischer Gruppen auf eine intersektionale Diskursebene verschoben ist und nur auf dieser Ebene transdisziplinaere Konfliktszenarien nachzuzeichnen sind.
    Das heißt wir haben einen Generationen - & Perspektivenkonflikt in der Linken und nicht nur dort.

  • @Robert-vd8ci
    @Robert-vd8ci Před rokem +1

    Ich finde, Max Czollek kann sehr gut darstellen, wie sich vorherrschende Ideen analysieren lassen, indem man bei den Konzepten augenscheinlich konträrer Lager nach den Überschneidungen sucht.

    • @florianmeier3186
      @florianmeier3186 Před 3 měsíci

      Er kann vor allem darlegen, dass er alles Altdeutsche irgendwie Mist findet. Das ist vor allem ziemlich platt. Um diese Erzählung aufrecht zu erhalten wirft er auch alles schön in seinen Nazitopf und erfindet sich eine nichtmehrheitsgesellschaftliche Gegenwelt, wobei er dann selber feststellt, dass die reine Phantasie ist. Er redet hier einfach ziemlich viel Blech. Das Stadtschloß z. B. ist zwar einer gewissen Blase ein großes Anliegen, der Mehrheit der Deutschen ist es aber vermutlich schlicht ziemlich Wurscht wie die ganze Berliner Architektur. Wenn dort stattdessen ein tiefes Loch oder Erichs Lampenladen stünde, es würde wohl niemandem, den ich kenne schlaflose Nächte bescheren. Man ist mal als Tourist da und es ist ganz nett, aber es ging auch Jahrzehnte weitgehend ohne und es gibt ja auch noch ein paar andere Städte. Es stimmt zwar, dass in der Ära Merkel eine gewisse restaurative und zentralistische Stimmung eingekehrt ist: Man ist wieder wer oder glaubt es zumindest, aber das war als Gegenbewegung zur Teilung durchaus erwartbar und der deutsche Provinzialismus wird schon nicht vergehen. Dafür sorgen schon Schwaben, Pfälzer, Ostwestphalen, Ostfriesen, Sachsen und Bayerndimpfl. Es wird zwar der große Klassenkampf beschworen, aber letztlich redet man dann doch lieber über nationale Befindlichkeiten, so als wäre der Himmel anderswo blauer. Das ist dann vermeintlich progressiv. Der andere Herr hat auch sensationelles zu Verkünden: Am meisten regt die Leut' empfundene Ungerechtigkeit auf (jemand bekommt etwas, das ich nicht kriege) - ja da schau her und Gendern ist irgendwie unbeliebt - sensationell. Das habe ich irgendwie schon vor 25 Jahren gehört - ja so alt und sogar älter ist auch dies Debatte schon. Und die Nazis wurden gar nicht alle eingesperrt? Da wären wir auch nie drauf gekommen, denn schließlich haben wir ja im Geschichtsunterricht bei Adenauer und Co geschlafen wie das jeder intellektuelle Deutsche tut. Denn Schule ist doof und Geschichte und Mathe besonders. Ich fürchte die Herren werden noch lange mit den Fritzen und Gertruds leben müssen auch wenn sie heute Max-Emilio und Anna-Marie-Kim heißen. Ach ja und Integration: Das ist natürlich auch keine rein deutsche Erfindung: Die brave Französin hat sich am Strand auszuziehen, der echte Ungar ist eh ein Held, aber nur als Lazlo und die Slovaken haben sich gerade auch ein paar progressive Politiker ausgesucht. Wahre Finnen, echte Brexiteers, dänische Boot-voll-Sozis und Schweizer Minarettfans, Italienische Neofaschos, Trump und Sellners von russischen Vernichtungsphantasien und IS ganz zu schweigen - läuft und an allem sind natürlich die bösen Deutschen und Steinmeier schuld, den sie ja so lieben.

  • @huddll4077
    @huddll4077 Před rokem +3

    Sorry, aber ich kann sozusagen tatsächlich sozusagen dem Gestammel nicht zuhören. Tatsächlich… Sozusagen 😬

  • @ChrisBegga
    @ChrisBegga Před 7 měsíci

    gerade gab es im dradio ein beitrag zum bucht "triggerpunkte". vorab: ich habe das buch nicht gelesen, aber es klingt für mich wie das schlimmste aus der variablen-soziologie, was dann in einer absolut unkritischen, impliziten verteidigung der politik der sogenannten mitte endet so mein eindruck
    wollt ihr das buch vielleicht mal besprechen? ich hattet einen der autoren mal da, da thema wurde kurz gestreift
    wieso sind die autoren so bemüht zu betonen, wie einig sich diese gesellschaft ist? wieso sind sie so um integration bemüht? lieben sie das ganze so sehr? z.b. frage ich mich, wie man dazu kommt, zu betonen, dass es neben den streitpunkten ganz viele gemeinsamkeiten gibt, die jedoch im medialen diskurs nicht so betont werden? kein wort dazu, wieso sich das medial und politisch lohnt? kein wort dazu wieso ein großer teil politisch demobilisiert ist und sich nur affektiv mobilisieren lässt? kein wort darüber, wieso menschen diese "affektiven" themen in der praxis wichtiger sind als die vom soziologen festgestellten gemeinsamkeiten (am besten mit objektivistischen blick noch ein präferenzstruktur festgelegt)
    was sind denn objektive gründe der spaltung /er gemeinsamkeit der intergration und wie korrespondieren sie mit subjektiven ^^
    tut mir leid, wenn ich mich ein bisschen geärgert habe und noch mehr, falls ich die autoren missverstanden habe. aber das dradio interview war wirklich eine einzige verteidigungsrede auf die politik der letzten 30 jahre

  • @GuentherMohr
    @GuentherMohr Před rokem

    Interessante Themen und Fokussierungen. Ich denke, dass es schon die Etablierten mit ihren Parteien und die, die sich aus Coronaleugnern, bestimmten Internetblasen und Ähnlichen gebildet hat. Bei vielen geht es um narzisstische Interessen von Einzelnen, aber es wiederholen sich bestimmte Narrative, die jenseits des bisherigen bundesrepublikanischen Konsens ist. "Nicht mehr so gemütlich".

  • @ChrisBegga
    @ChrisBegga Před rokem +11

    entschuldigung leute: ich mah euer format wirklich, aber diese dreierrunde war absolut ergebnislos und schwer zu ertragen. ich konnte weder die frage der diskussion und schon garnicht irgendwelche antworte, positionen identifizieren. als teil fürs ganze steht die frage, was denn klassenpolitik qualitativ von identitätspolitik unterscheidet. super ausschweifende antworten von denen dann 2 sätze inhalt besitzen, der dann aber nicht aufgegriffen wird, sondern einer so liegen gelassen wird und weiter durch irgendein thema flaniert wird . schrecklich.

    • @hogernarrik507
      @hogernarrik507 Před rokem +2

      Danke. Dann erspar ich mir das

    • @lianbran
      @lianbran Před rokem +2

      Das ist auch meine Meinung, leider. :/

    • @florianmeier3186
      @florianmeier3186 Před 11 měsíci +2

      Analytisch schwach. Weder wird gesehen, dass das keine deutsche Inseldiskussion ist noch, dass die Polarisierung im Aufstieg extremistischer Parteien sichtbar und nicht nur empfundene Ungemütlichkeit ist. Schließlich ist ein Mindestmaß an gesellschaftlicher Konvergenz nötig nicht um neurechte Träume zu erfüllen sondern um überhaupt kommunizieren zu können.

    • @dreadbeak3878
      @dreadbeak3878 Před 11 měsíci +1

      Danke dass du es sagst. Das einzige was ich isolieren konnte ist dass Deutschland garnicht so gespalten ist, wir es aber so wahr nehmen. Konnte ich aber auch nur rausziehen weil ich es heute schon 4x gehört habe. Im Kontrast dazu wird die Polarisierung der Extreme dann sehr wichtig und nebulös diskutiert. Die Beteiligten sollten daran arbeiten ihre Erkenntnisse klarer herauszuarbeiten.

    • @marieseidenfein5822
      @marieseidenfein5822 Před 7 měsíci

      Quatsch, war ne megaeinsichtsreiche Diskussion, bei Minute 18 folgende scheinst du auf Klo gewesen zu sein??