Garmisch-Partenkirchen (GAP) Glocken der Neuen Pfarrkirche St. Martin
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- čas přidán 10. 11. 2021
- Es läuten die acht #Glocken der neuen Pfarrkirche St. Martin in Garmisch-Partenkirchen in Oberbayern.
Die alte Garmischer Martinskirche, Mutterkirche des Werdenfelser Land geht in ihrem Kern auf das Jahr 802 zurück. Mehr zur abwechslungsreichen Kirchen- und Glockengeschichte, sind im Video der Alten Pfarrkirche ( • Garmisch-Partenkirchen... ) zu finden.
Im 18. Jahrhundert war die Kirche für die Gemeinde zu klein und baufällig geworden, sodass die Garmischer einen Kirchenneubau auf der anderen Seite der Loisach an Stelle einer alten Nikolauskapelle in Angriff nahmen. Die feierliche Grundsteinlegung und damit den Start des Großprojektes vollzog am Fest der Himmelfahrt Mariens 1730 der Propst Stiftes Rottenbuch. In den folgenden drei Jahren wurde der barocke Saalbau errichtet, der wie die Alte Kirche den Hl. Martin als Schutzpatron erhielt. Ursprünglich waren zwei identische Türme geplant, wovon der Freisinger Fürstbischof allerdings nur einen genehmigte. Doch auch der Bau des einen Turms verzögerte sich aus finanziellen Gründen, und konnte erst 1742 fertiggestellt werden. Von 2007-2011 wurde St. Martin innerlich wie äußerlich für vier Millionen Euro saniert und erstrahlt nun im Inneren in neuem Glanz.
Das Geläut der Neuen Kirche kann ebenfalls auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. Die älteste unter ihnen - 1513 gegossen - hat bereits fünf Mal ihren Standort von Alter zu Neuer Kirche gewechselt. Das erste Mal samt zweier kleineren Glocken nach Fertigstellung des Turmes 1742. Im Laufe des nächsten Jahrhunderts nahm das Geläut durch Blitzeinschläge und andere, allzu menschliche Einflüsse einigen Schaden. So ist 1871 die Uhrglocke „durch mutwilliges Läuten von hierzu unberufenen Burschen zur Harmonie des Geläutes unbrauchbar gemacht worden“. Im Juni wird die Glocke (d‘) bei Grassmayr neu gegossen. Doch die Freude währt nicht lang, denn im November springt die nächste Glocke. So beschließen die Garmischer ein gänzlich neues Geläut, ebenfalls bei Grassmayr, gießen zu lassen. Das Quartett in den Tönen d‘-f‘-b‘-d‘‘ wird im Folgejahr feierlich geweiht, die Rudorffer-Glocke in die Alte Kirche verbracht. 1901 ersetzte eine Glocke von Bachmair aus Erding, die inzwischen gesprungene Glocke 3. Im ersten Weltkrieg verlor das Geläut lediglich die kleinste Glocke. Die größte Glocke zersprang, als 1916 die Schidamglocke auf sie stürzte, sodass das Geläut effektiv auf zwei Glocken zusammengeschrumpft war. Bereits 1920 wurde dieses von Oberascher aus München um drei Glocken (zu eine d'-f'-b'-d''-f'') erweitert. Die gesprungene Große wurde umgegossen und zwei neue in den Bestand eingefügt. Acht Jahre darauf vervollständigte die gleiche Gießerei das Garmischer Geläut zu einem neunstimmigen Glockenchor in der Tonfolge b°-d'-f'-g'-a'-b'-c''-d''-f'', dass ab 1928 die Garmischer erfreute. Diese Freude fand jähes Ende, als 1942 alle Glocken (bis auf die von 1513) zum Einschmelzen bestimmt wurden. Keine dieser Glocken überlebte den Krieg, sodass sich die Gemeinde bereits 1946 sechs neue Eisenhartgussglocken bei der Fa. Weule gießen ließ. Der einflussreiche und wohlhabende Volkstrachtenverein wollte "seiner" Kirche aber wieder zu einem stattlichen Bronzegeläut verhelfen, und sorgte dafür, dass 1958 ein siebenstimmiges Geläut in Erding gegossen wurde. Im Oktober erschallen die Glocken (as°-c'-es'-f'-as'-b'-c''-es'') zum ersten Mal über der Marktgemeinde. Am Osterfest 1959 springt die große Festglocke und wird deshalb neu gegossen. Seither läuten an Festtagen wieder alle acht gemeinsam zur Ehre Gottes und Freude der Menschen. Seit der Sanierung leider nur mehr sehr leise...
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as°-c'-es'-f'-as'-b'-c''-es''
Glocke 1
Christus König
Ton: as°+2
Gewicht: 4040 kg
Durchmesser: 189,6 cm
Gießerei: Czudnochowsky, Erding
Gussjahr: 1959
Glocke 2
Hl. Martin
Ton: c'-1
Gewicht: 2062 kg
Durchmesser: 151 cm
Gießerei: Czudnochowsky, Erding
Gussjahr: 1958
Glocke 3
Hl. Maria
Ton: es'
Gewicht: 1095 kg
Durchmesser: 125,5 cm
Gießerei: Czudnochowsky, Erding
Gussjahr: 1958
Glocke 4
Hl. Josef
Ton: f'
Gewicht: 785 kg
Durchmesser: 112 cm
Gießerei: Czudnochowsky, Erding
Gussjahr: 1958
Glocke 5
Hll. Nikolaus, Christophorus und Johannes Nepomuk
Ton: as'+3
Gewicht: 590 kg
Durchmesser: 98 cm
Gießerei: Czudnochowsky, Erding
Gussjahr: 1958
Glocke 6
Hl. Kreuz
Ton: b'+2
Gewicht: 600 kg
Durchmesser: 95 cm
Gießer: Rudorffer, München
Gussjahr: 1513
Glocke 7
Hl. Michael
Ton: c''+2
Gewicht: 325 kg
Durchmesser: 79,5 cm
Gießerei: Czudnochowsky, Erding
Gussjahr: 1958
Glocke 8
Hll. Aloysius und Fraziskus Xaverius
Ton: es''+1
Gewicht: 175 kg
Durchmesser: 68,4 cm
Gießerei: Czudnochowsky, Erding
Gussjahr: 1958
Inschriften sind in den Kommentaren zu finden.
Am Ende des Videos sind drei Teilmotive zu hören.
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An dieser Stelle sei Herrn Pfr. Konitzer für die Ermöglichung der Aufnahme gedankt. Ein besonderes Dankeschön gilt Herrn Woizich für den freundlichen Empfang in Garmisch und das Läuten.
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Allen einen gesegneten Martinstag!
INSCHRIFTEN DER GLOCKEN
Glocke 1 (Christus König)
CHRISTUS REGNAT - CHRISTUS TRIUMPHAT - CHRISTUS IMPERAT
EHRE SEI DEM VATER UND DEM SOHN UND DEM HEILIGEN GEIST!
Glocke 2 (Hl. Martin | Heldenglocke)
WENN ICH ERTÖNE, GEDENKT EURER SÖHNE + DIE LEIB UND LEBEN, FÜR EUCH GEGEBEN
Glocke 3 (Hl. Maria | Angelus- und Wetterglocke)
MARIA, SCHUTZFRAU BAYERNS BITTE FÜR UNS
VON BLITZ UND UNGEWITTERN VERSCHONE UNS
ANNA MARIA HOAS I + DIE WETTER WOAS I + ALLE WETTER VERTREIB I + MARIA BLEIB I
Glocke 4 (Hl. Josef)
ST. JOSEF IST MEIN NAME + ICH RUFE MIT MEINER BRAUT + BESCHÜTZ, O HERR, DEINE KIRCHE + DIE DIR IST ANVERTRAUT
Glocke 5 (Hll. Nikolaus, Christophorus und Johanes Nepomuk)
"FÜHRTEST DER VÄTER FLÖSSE DURCH STRUDEL UND WEHR, LEITE AUCH UNSERE FAHRT DURCH DES LEBENS MEER."
Glocke 6 (Hl. Kreuz)
Rudorffer gos mich MCCCCC und im 13t. Jahr. IhS von nasaernus rex iudiorum, ein Kunig der iuden aller
Glocke 7 (Hl. Michael | Sterbeglocke)
VIVOS VOCO, MORTUOS PLANGO
Glocke 8 (Hll. Aloysius und Franz Xaver)
IHR HEILIGEN DES HERRN + BITTET FÜR UNS
Was für ein geniales Plenum!
Sowas hätte ich in dem Turm nie vermutet.
Das hat schon Ausmaße eines Kathedralgeläuts. Hätte ich beim Anblick des Turmes nicht direkt erwartet. Das erweiterte Westminster-Motiv am Schluss ist für mich hier das schönste Teilgeläut.
Ein echter Schatz. Absolutes Pflichtprogramm im Werdenfelser.
Finde ich auch, leider stört der Regen da etwas.
Schönes Geläute. Nur ziehen die Motoren der kleineren Glocken zu kräftig an - die Glocken legen direkt mit voller Schlagzahl los, was ich unschön finde.
WOW!
Einfach nur ein Hammergeläut!
Mehr kann man dazu nicht sagen...
Herrlich... Alleine dafür würd sich eine Reise dorthin schon lohnen. Da hört man gerne zu. Beim anschauen werd ich eher ein bisschen seekrank 😉
Auf jeden Fall. Besonders schön an Festtagen um 6.00 in der Früh.
Ja, das passiert, wenn man zu faul ist, das Schulterstativ aus dem Auto zu holen.🙈
krass hätte niemals ein 8 stimmiges geläute erwartet🥰
Wer hätte das schon?😁
Garmisch ist schon gewaltig und stattlich. Für die Touristen muss man ja etwas Schall dämpfen, das geht sonst nicht anders... ^^
Schade, dass ich an diesem Tag nicht in Tirol war, schließlich ist Garmisch von mir nicht sehr weit weg. Ein Treffen wäre sicherlich cool gewesen... ;) ^^
Jaja, immer diese Touristen. Da gab es in GAP vor einigen Jahren ja eine Menge Wirbel...
Ich wollte auch erst auch nach Tirol fahren, habe diese Pläne dann aber zu Gunsten eines Tages in der Natur gecancelt. Aber irgendwann machen wir das mal.😁
Nicht schlecht dort das Geläut mit 8 Glocken. Die Läuteordnung ist dort wahrscheinlich sehr streng (Vollgeläut nur zu den besonderen Festtagen).
Was ist daran schlecht, wenn man sein achtstimmiges (!) Vollgeläut nicht inflationär einsetzt?
Das schönste ist das Einläuten der Festtage in der Früh um 6 für 15 Minuten.
@@Bennoglocke Ok gibt es da auch ein Sonntageinläuten um 15 Uhr?
@@lucarichard5899 find es heraus...
Das ist ein sehr schönes großes Geläut. Typisch Bayern.
Gott mit Dir, Du Land der Bayern...😇
Den Durchmesser der c' hast du wohl beim kopieren vergessen zu ändern. Ansonsten ein prächtiges Geläut.
Ist korrigiert. Merci für den Hinweis.
Prächtig trifft es ziemlich gut.😍
Was wurde denn bei der Sanierung alles verändert?? Zumindestens die Klöppel und Joche sind ja wohl noch original.
Es ist die Kirchensanierung gemeint. Seitdem ist die Glockenstube verbrettert und damit das Geläute eher leise….
@@Eisenkuester genau das ist das Problem.
Also ich sehe hier definitiv KEINE Sanierung, wenn dann halt neue Schalläden aber sonst.....
"Sanierung" bezieht sich auf die Kirche. Da ist eine Veränderung ja mehr als deutlich.
Und im Zuge dieser Sanierung wurde leider auch die Glockenstube verbrettert...
Klinh