Das verband Sachsen mit Thüringen .. Wünschendorf(Elster) - Weida

Um es den "Kritikern" gar nicht erst "in den Mund zu legen" - natürlich liegt auch die Gemeinde Wünschendorf schon in Thüringen! Die Grenze zwischen Sachsen und Thüringen verläuft östlich von Seelingstädt über die Strecke.
Aber die - in unserem Abschnitt - am 18. August 1876 eröffnete Strecke Werdau - Weida (- Mehltheuer) war immer in einen - eher sächsisch orientiereten - Ostabschnitt Werdau - Wünschendorf(Elster) und einen eher thüringisch / reußisch orientierten West- / Südabschnitt Weida - Mehltheuer geteilt. Und sie wurde durchgehend von der sächsischen Staatsbahn betrieben.
So gesehen, kam dem kurzen Abschnitt Wünschendorf(Elster) - Weida, der die Strecke wieder aus dem Elstertal heraus auf die Hochfläche des "Oberlandes" führte, tatsächlich eine "verbindende Rolle" zu. Daß sie sich nie so richtig entfaltete, lag wohl nicht zuletzt auch an den wenig einladenden Verbindungen - nur wenige Züge benutzen Zeit des Bestehens der Strecke wirklich ihre gesamte Länge. Es war eher ein Fahrplan, der sich von Ost wie auch von (Süd-) West auf Gera ausrichtete, was der Verbindungsbahn stets eher untergeordneten Verkehr zuwies.
Selbst die Güterströme folgten diesem Schema, auch, weil die Frachten ja ohnehin in den nahen Rangierbahnhöfen Gera Süd bzw Gera Hbf umgestellt werden mußten. Da blieb für die Verbindung bestenfalls mal eine Übergabe, oder mal ein durchgehender Zug zur Maxhütte Unterwellenborn. Selbst eine Zugbildung Saalfeld(Saale) - Zwickau(Sachs), die Sinn gemacht hätte, kam (nach Wissensstand des Autors) nie zustande. Offenbar war das Aufkommen doch nicht so groß, daß es diese gerechtfertigt hätte.
Trotzdem erfüllte die Strecke ihre - verbindende - Aufgabe. Doch die Nachwendezeit wurde auch ihr zur Todesfalle. Einzig der Abschnitt Weida - Mehltheuer ist heute noch in Betrieb und sieht sogar durchgehende Züge von Leipzig bis Hof und teilweise Regensburg.
Unsere Verbindungsbahn Wünschendorf(Elster) - Weida, 4,7 km lang und 45 m Höhenunterschied überwindend, verlor ihren Reiseverkehr am 02. Juni 1996, zusammen mit der "Stadtbahn" Zeulenroda. Der kaum noch der Rede werte Restgüterverkehr endete schon zuvor am 31.01.1996.
Es war die kleine Brücke über die Elstertalbahn kurz hinter Wünschendorf(Elster), die nicht mehr "sicher" war - wir sehen es im Video. Die sich anschließende Elsterbrücke dagegen war noch voll funktionsfähig, und es wäre der Bahn kein Aufwand gewesen, auch diese kleine Brücke wieder instandzusetzen. Aber konnte es ein besseres "Alibi" geben..?
Die Strecke lag jahrelang brach und wuchs zu, inzwischen sollten die Gleise entfernt sein.
Gehen wir nun noch mal auf die kurze Reise, raus aus dem Elstertal, vorbei am verfallenden Bahnbetriebswerk Wünschendorf, hinauf nach Weida. Dort wird unser Zug seine Fahrt nach Mehltheuer fortsetzen und dabei aus der Saalfelder Bahnhofsseite heraus die neue Trassierung benutzen, denn das alte Oschütztalviadukt ist seit 1982 nur noch technisches Denkmal.
Daten wie stets aus Wikipedia.