BADEN-BADEN-VARNHALT Pfarrkirche Herz Jesu - Plenum
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- čas přidán 11. 03. 2016
- Varnhalt blickt auf eine jahrhundertealte Weinbautradition. Erst 1907 wurde in der Gemeinde im Baden-Badener Rebland eine Pfarrkuratie eingerichtet. Auf einem Rebenhang entstand im Jahr 1958 die katholische Pfarrkirche Herz Jesu. Architektur und Ausgestaltung orientieren sich am sachlich-modernen Stil. Am Altarraum ist die Kreuzigung Jesu dargestellt. Das Bild stammt vom Würzburger Künstler Lukas Gastl und umschließt die gesamte Chorwand. Im Jahr 1999 installierte man einen Kreuzweg aus Relieftafeln. Auf den Hängen rund um die Kirche gedeihen vor allem Rieslingweine. Vom Varnhalter Pfarrhaus reicht der Blick weit in die Oberrheinebene und ins Elsass hinein. Unterhalb der Yburg, auf einem Ausläufer des Nordschwarzwalds, errichtete die Gemeinde 1989 die Josefskapelle.
Herz Jesu in Varnhalt weist eine bemerkenswerte Glockengeschichte auf. Im Jahre 1960 goss Friedrich Wilhelm Schilling aus Heidelberg zunächst ein Geläute, das die Tonfolge fis' - gis' - a' - h' besaß. Aufgrund von Statikproblemen wurden 1982 zwei Glocken abgenommen. Im selben Jahr erweiterten die Heidelberger und Karlsruher Glockengießerei das Geläute zu einem Quintett. Mit der Herz-Jesu-Glocke, dem letzten Guss im alten Schilling-Werk, kam der Grundton e' hinzu. Ihre Inschrift zeugt von dem historischen Ereignis. Zudem entstanden in Karlsruhe unter beiden Gießerzeichen die Bernhardus- und die Urbanglocke, die dem Schutzpatron der Winzer gewidmet ist. Seitdem erklingt aus dem Turm ein freudig-feierliches Salve-Regina-Motiv. Auch die Glockenzier aus Rebstöcken und Trauben erinnert an die Varnhalter Weinbautradition.
(1) Herz Jesu
Gießer: Heidelberger Glockengießerei
Gussjahr: 1982
Durchmesser: 1210 mm
Masse: 1200 kg
Schlagton: e' -2
Inschrift: HERZ JESU / KOMMET HER ZU MIR ALLE DIE IHR MUEHSELIG UND BELADEN SEID, ICH WERDE EUCH ERQUICKEN / NEU GEGOSSEN / ANLÄSSLICH DER / KIRCHENRENOVIERUNG / UNTER PFARRER H. G. HENSEL / 1982 / ZUGLEICH LETZTER GLOCKENGUSS / IN DER ALTEN SCHILLINGSCHEN / GLOCKENGIESSEREI / IN / HEIDELBERG
(2) Herz Mariä
Gießer: Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Gussjahr: 1960
Durchmesser: 930 mm
Masse: 590 kg
Schlagton: gis' -2
(3) Schutzengel
Gießer: Friedrich Wilhelm Schilling, Heidelberg
Gussjahr: 1960
Durchmesser: 800 mm
Masse: 344 kg
Schlagton: h' ±0
(4) St. Urban
Gießer: Karlsruher Glockengießerei
Gussjahr: 1982
Durchmesser: 760 mm
Masse: 250 kg
Schlagton: cis'' -1
(5) Sel. Bernhard von Baden
Gießer: Karlsruher Glockengießerei
Gussjahr: 1982
Durchmesser: 710 mm
Masse: 200 kg
Schlagton: e'' ±0
Inschrift: SEL. BERNHARD VON BADEN / WER SICH DER ARMEN ERBARMT LEIHT DEM HERRN, ER WIRD IHM SEINE WOHLTAT VERGELTEN / MONCALIERI
Aufnahme: Über den Varnhalter Rebhängen ertönt am Sonntag, den 23. März 2014 um 10.15 Uhr das freudige Plenum der Pfarrkirche Herz Jesu. Dabei sind die Schlagtöne e' - gis' - h' - cis'' - e'' (Glocken 1-5) zu hören.
Vielen Dank an den Pfarrer, den Pfarrgemeinderatsvorsitzenden und die Mesnerin für die Ermöglichung der Aufnahme sowie die Erlaubnis zur Veröffentlichung! - Hudba
Das ist ja interessant mit der grossen Glocke. Die letzte aus dem alten Schilling-Werk und so klingt sie auch. Gefällt mir gut. Auch der Kirchenbau spricht mich sehr an.
+manuelrocco28 … und die anderen neuen Glocken mit zwei Gießerzeichen. Wirklich besondere Exemplare! Besonders schön ist natürlich die Lage unter der Yburg in den Weinbergen mit Blick ins Elsass.
E-Dur tut sich immer gut!
Die Stimmspuren sind sehr interessant...
+Leander Schoormans Da sind die Schleifspäne geflogen! ;-)
Respekt an diesen Schönen Glocken so welche liebe ich sehrt und der klang ist mega schön
Gute Aufnahme eines schönen Mischgeläuts :-)
+GlockenHZ Danke. Die Mischung stimmt, sozusagen. :-) Sogar die Gießerei haben sich den Guss 1982 ein wenig aufgeteilt und das Gießerzeichen geteilt.
Aus ganz verschiedenen Epochen haben sich hier Glocken mit der eigentlich wohl versuchten selben Grundrippe zu einem sehr klangvollen und singenden Ensemble zusammengefunden.
Gefällt mir ausgesprochen gut !
+Glockenfampf Wenn man die Geschichte der Gießereien betrachtet, stammen sie ja im Grunde aus dem gleichen Stall. ;-)
Ein sehr schönes und klangvolles Geläut präsentierst du uns da! Gerade die sonore und grundtönige e' sagt mir besonders zu.
+Auferstehungsglocke Als letzter Guss im alten Schilling'schen Werk ist die e' auch aus geschichtlicher Sicht ein besonderes Stück.
+Christ-König-Glocke Das kann man wohl sagen.
Ist der Aufenthaltsort der zwei ausgebauten Schillingglocken bekannt (an eine andere Pfarrei verkauft, bzw. vor/in der Kirche aufgestellt)? Hoffentlich wurden sie nicht zu gunsten der neuen Glocken verhüttet.
+fiedygonzales Eingeschmolzen wurden sie wohl eher nicht. In den 80ern enstand unterhalb der Yburg auf dem Weinberg gegenüber die Josefskapelle, die eine größere Glocke hat. Möglicherweise eine der alten Schillingschen?
Schade das die fis' nicht mehr hängt
+AK Das Halbtongeläut war durchaus reizvoll. Immerhin gibt es in der Gegend noch andere solche Tonfolgen.