Wattwanderung zur Insel Neuwerk

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  • čas přidán 11. 09. 2024
  • #Wattwandern#Neuwerk#Wattenmeer#Friedhof der Namenlosen#
    Im Weltnaturerbe Wattenmeer liegt die kleine Insel Neuwerk. Ein paar Kilometer durchs Watt laufen, und schon ist man in Hamburg. Zu Fuß oder mit dem Wattwagen erreicht man die Insel, die seit 1204 zur Hansestadt gehört, bei Einsetzender Ebbe. Entweder die Hin- oder Rücktour erfolgt mit dem Schiff. Die Schiffsverbindung geht von der „Alten Liebe“ zum Schiffsanleger auf Neuwerk. Neuwerk ist 3 Quadratkilometer groß, hat 60 Einwohner, ca. 130 Gästebetten und jedes Jahr über 120 000 Gäste.
    Fast jede Insel und auch viel Orte am Festland der Nordsee verfügen über einen Friedhof der Namenlosen. Denn hier wurden Schiffbrüchige bestattet die natürlich völlig unbekannt waren. Einer der ältesten Friedhöfe dieser Art ist der von Neuwerk da er schon 1319 an dieser Stelle errichtet wurde Da die Einfahrt in die Elbe und vor allem das Scharhörn Riff gerade bei Sturm bis heute extrem gefährlich ist kam es im Laufe der Geschichte von Neuwerk zu sehr vielen Strandungen und angetriebenen Toten. Eine Vorschrift besagte daher ausdrücklich dass immer ein gezimmerter Sarg bereitstehen musste.Heute werden Verunglückte auf das Festland überführt, damals war das ein schwieriges Unterfangen und gerade im Winter oft wochenlang nicht möglich. Die Zahl der Beerdigungen ist unbekannt und die Anzahl der Kreuze hat nur symbolischen Charakter, die wirkliche Zahl ist natürlich weit höher.
    Um 1298 erwarb die Stadt Hamburg das Recht auf der Insel “ Nige Oog “ einen Turm zu errichten. Mit diesem “ neuen Werk “ wurde auch umgehend im Jahre 1300 begonnen, die Fertigstellung erfolgte 1310. Ziel war ein sichtbares Orientierungszeichen für die Schiffahrt und gleichzeitig einen Wehrturm mit ständiger bewaffneter Besatzung um die für den Hamburger Handel lebensnotwendige Flussmündung der Elbe zu schützen, denn Piraten bedrohten zu dieser Zeit ständig die passierenden Handelsschiffe.
    Auch gegen Überfälle auf die Insel und Strandräuber bot der Turm perfekten Schutz denn es gab keinen ebenerdigen Eingang, der Zugang befindet sich auch heute noch im ersten Stock und wird nur über eine Holztreppe erreicht. Bei mehreren Sturmfluten war der Turm zudem Zuflucht und Rettungsboot denn ohne die Sicherheit der heutigen Deiche wurde die Insel in damaliger Zeit sehr oft überflutet. Nach einem Brand um 1360 wurde der Turm im alten Stil von 1376 bis 1379 wieder errichtet da das Gemäuer kaum betroffen war.
    So wie sich der Turm heute präsentiert wurde er 1310 auch eingeweiht, nur das Material der Abdeckung der Dachkonstruktion wurde immer wieder verändert. Er ist 45 Meter hoch und über 138 Stufen erreichen man nach Entrichtung einer kleinen Gebühr die Aussichtsplattform mit tollem Blick über die ganze Insel und das umgebende Wattenmeer. Seit 1924 steht der Turm unter Denkmalschutz, im Jahre 2010 wurde mit einer grossen Feier sein 700 jähriges Bestehen begangen, es gab sogar eine Briefmarke und einen Sonderstempel. Dieser Leuchtturm ist auch gleichzeitig das älteste Bauwerk der Stadt Hamburg und ebenso das älteste Leuchtfeuer an der gesamten deutschen Küste.

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