'Haken schlagen' bei Hakenstedt..Im Zick-Zack durch die Börde von Eilsleben(b.Mgb) nach Haldensleben
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- čas přidán 5. 09. 2024
- Schaut man sich den Verlauf der Strecke auf der Karte an, fällt einem tatsächlich der 'Zick-Zack'-Kurs auf, sie durchquert die Börde wie der 'Haken schlagende' Feldhase..
Das geschah nicht von ungefähr so, es waren die zahlreichen, verstreut liegenden Zuckerfabriken in den Bördedörfern, die nach einem Bahnschluß riefen und alle angebunden werden mußten. Am 03.11.1887 ging dieser Wunsch mit der Eröffnung der Strecke Neuhaldensleben - Eilsleben(b. Magdeburg) in Erfüllung. Neuhaldensleben war der ursprüngliche Name der Stadt, der erst 1939 in Haldensleben geändert wurde. So erklärt sich auch der eigenwillig anmutende Name des ersten Unterwegsbahnhofs, Haldensleben Alt.
Es waren keine großen Orte, die an der Strecke lagen, und zwischen denen war eine Menge Platz für endlose Felder. Börde eben. Doch was von diesen Feldern kam, bescherte der Bahn auskömmlichen Güterverkehr über fast ihre gesamte Existenz hinweg.
Dagegen war der Reiseverkehr naturgemäß nicht durchschlagend, er war hauptsächlich auf Haldensleben ausgerichtet, ein bißchen auch auf die Anschlußbeziehungen in Eilsleben, aber die waren nicht immer bestens bestellt und wurden so auch nur mäßig in Anspruch genommen. Und es waren vorwiegend nur die größeren Dörfer, Nordgermersleben, Schackensleben, Haldensleben Alt, wo man überhaupt von "Frequenz" reden konnte, weil dort die Bahnhöfe ortsnah lagen. Von manch anderem Bahnhof oder Haltepunkt der Strecke hatte man Mühe, den zugehörigen Ort überhaupt noch zu erkennen. Kaum einer machte sich die Mühe, dort hin zu laufen..
Die Leute, die in den oft nur kleinen Zuckerfabriken arbeiteten, wohnten in der Regel am Ort und brauchten kein Verkehrsmittel - bestenfalls das Fahrrad, um zur Arbeit zu kommen.
Doch so lange sich die Motorisierung noch auf kleiner Flamme entwickelte, wurden die Züge mangels Alternativen trotzdem, selbst dort, genutzt. Freilich hatte aber der aufkommende Busverkehr bei diesen Entfernungen zum Bahnhof in vielen dieser Dörfer ein 'leichtes Spiel'..
So gestaltete sich der Alltag auf der Strecke über ungefähr 100 Jahre 'unspektakulär' - sie war da und erfüllte ihre Aufgabe. Doch es bedarf kaum noch Erklärungen, man könnte das Folgende aus allen Beschreibungen 'kopieren und einfügen'.. Der abrupte Zusammenbruch der Wirtschaft nach der Wende 1989 ließ auch hier den Güterverkehr gegen Null fahren. Die kleinen Zuckerfabriken waren meist veraltet und nicht mehr marktfähig, sie schlossen sehr bald nach der Wende. Damit war die Grundlage des Güterverkehrs weg - doch es ist überhaupt nicht gesagt, ob diese weiterhin die Bahn genutzt hätten, hätten sie weiterhin existiert!
Am Bahnhof Hakenstedt etablierte sich ein Autoauslieferungslager mit Bahnanschluß. Doch damit scheint es auch nicht vorwärts gegangen zu sein, jedenfalls nicht mit Bahntransport. Normalerweise empfangen solche Lager ihre Fracht mit Ganzzügen, ob das hier zumindest probeweise geschah, entzieht sich der Kenntnis des Autors.
So überlebte der Güterverkehr das magische Jahr 1994 nicht, er endete formell am 31.12.1994.
Im Reiseverkehr versuchte die DR / DB in den ersten Nachwendejahren noch mit Angebotsverbesserungen, zum Beispiel Einführung des Zweistundentakts, Kunden zurückzugewinnen. In der Praxis gelang das aber nur in ganz geringem Maße. Durch die Nähe zu den Altbundesländern hatten Viele inzwischen dort einen Job gefunden und pendelten, natürlich mit dem Auto. Die nahe A 2 drängte sich geradezu auf.. Und die da geblieben waren..? Wohin sollten die noch mit dem Zug fahren?
So waren in den letzten Jahren die Ferkeltaxen das einzige, was man noch auf der Strecke beobachten konnte. Der Zweistundentakt reichte, um mit einem Fahrzeug den ganzen Tag hin und her zu pendeln, somit fanden auch keine Kreuzungen mehr statt und die Kreuzungsgleise verrosteten. Zum Fahrplanwechsel am 29.05.1999 bestellte der 'Aufgabenträger', die NaSA, den Personenverkehr ab, damit war das Ende der Strecke besiegelt.
Heute wird das Gleis von Haldensleben aus noch ein Stück als Ausziehgleis benutzt, um in die Hafenbahn zu gelangen. Ein Stück weiter ist die Strecke bereits unterbrochen, denn 2007 wurde die Brücke über den Mittellandkanal entfernt. Den Rest holt sich die Natur langsam, aber bestimmt zurück..
Nun geht's aber auf die Reise - von Eilsleben nach Haldensleben. Leider, aber unvermeidbar, fahren wir über längere Abschnitte direkt 'in die Sonne'. Aber die Aufnahmen sind historisch, sehen wir es so.. 😉 Es war dem Autor zur damaligen Zeit einfach unmöglich, bei dem 'Pensum' der zur Einstellung anstehenden Strecken jeden Bereisungsfahrplan nach dem Stand der Sonne auszuarbeiten. Oft konnte man wirklich nur 'nehmen, was sich bietet'. Schließlich waren da noch ein Job, Familie, andere wichtige Dinge.. Hart zu organisieren.. 😉 Nun - möge es gefallen, 'gute Fahrt'!
Daten wie immer aus Wikipedia.
Ein traumhaft schönes Zeitdokument 😍😍😍
Dankeschön!
Bin Haldenslebener,wohne am Kanal,da ging Brücke drüber
Habe die ganze Geschichte der von alten bis Schluß erlebt.Rüben und Kohlezüge
Wohne am Kanal konnte täglich die Alte und Neue Bahn verfolgen ,Dampf Diesel bis zum Schluß wo dann die letzten Ferkeltaxen fuhren.Mit dem Bau des Sperrtores,fiel die Eisenbahnbrücke
Ganz schön wacklige Fahrt damals gewesen. Kein Wunder, dass die Stilllegung kam. Schade aber guter Film 👍👍👍
Aber die Stillegung kam nicht von der "wackligen Fahrt". Das war ganz normal bei der Ferkeltaxe und hauptsächlich der Fahrzeugkonstruktion geschuldet. Die wackelte auch auf gutem Oberbau, natürlich verstärkte schlechter Oberbau den Effekt noch.
Das Video ist ja ein tolles Zeitdokument!! Ich bin gebürtiger Haldensleber und wohne jetzt in Nordgermersleben. Vielen Dank! 😍👍🏼
PS: Haben Sie vllt auch Fotos aus Haldensleben und Nordgermersleben?
Leider ging das mit der damaligen Kamera noch nicht, gleichzeitig zu filmen und zu fotografieren. Heute geht so was. Danke für das Lob! 👍
Wirklich schade...
Trotzdem vielen Dank 👍🏼
Waren das noch Zeiten!
so traurig my opa zuckerfabrik nordgermsleben sonder i bin heimat haldensleben alles kenne irgendwo dorf
Sehr sehr schön und unwiederbringbar. Aber hätte der TFF nicht mal das Sonnenrollo runterziehen können?
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