Intermezzo - Über die Ausbildung zum Tischler, oder: Herrenjahre und goldener Boden

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  • čas přidán 27. 04. 2020
  • Ein paar Gedanken über das, was Ausbildung im Handwerk ist. Und was sie sein könnte.
    #tischlerlehre #schreinerlehre #ausbildung #handwerk #tischler #schreiner

Komentáře • 118

  • @DominikRicker
    @DominikRicker Před 4 lety +26

    „... ob seiner großartigen Pointe“ 😂😂😂 Herrlich wie du da sitzt und ohne Miene zu verziehen am vertellen bist. Bitte mehr davon

  • @prinzpolo4583
    @prinzpolo4583 Před 3 lety +13

    Also ich danke Ihnen erstmal für das Video. Ich bin jetzt 33 Jahre und habe schon einiges hinter mir. Mit 16 kurz nachdem mein Vater gestorben ist, habe ich eine Schreinerlehre angefangen. Das erste Lehrjahr war die absolute Hölle für mich. Ich habe viel Mist ansehen müssen, aber handwerklich war es für mich auch nicht leicht. Nachdem ich dann an vielen Wochenenden in einer anderen Schreiner handwerklich mehr lernen durfte, stellte ich fest, es ging einfach nicht mehr. Ich kam nicht mit meinem Meister und den Gesellen zu recht und passte einfach nicht so wirklich in diesen Betrieb. Also habe ich meine Ausbildung nach fast genau einem Jahr abgebrochen, das fühlte sich wie eine persönliche Niederlage an. Außerdem das Gefühl nie etwas ordentlich zu können. Meine zweite Lehre habe ich dann im medizinischen Bereich durchgezogen und verkürzt. Danach Fachabi und Studium. Jetzt bin ich Biologe und wenn ich nach Hause komme versuche ich mich an Zinken und Schwalben. Ich bin vollkommen auf Ihrer Linie in dem was sie sagen. Ich danke für den Kanal und das viele Wissen, was ich mir 1000fach ansehe. Liebe Grüße Jan Roy

  •  Před 3 lety +19

    Super Einstellung Hauke, respektvoller Umgang mit Auszubildenden ist wichtig. Toll diese Intermezzo, gerne mehr davon.

  • @EberhardBFrank
    @EberhardBFrank Před 3 lety +19

    Ach, was ist es eine Freude Dir zuzuhören Hauke. Warum, so frage ich mich immer öfter, wird immer nur von der anderen Seite Respekt verlangt. Dabei ist Respekt keine Einbandstrasse, egal von welcher Seite man diese befährt. Wie sollen junge Menschen Respekt „ erlernen“ wenn sie diesen selbst nie erfahren. Und da sind in erster wir Erwachsenen und insbesondere in ausbildender Funktion gefragt und in der Verantwortung. Dabei gibt es doch kaum etwas schöneres als Wissen zu vermitteln und zu sehen wie sich dieses in Fertigkeiten wandelt.
    Bitte mache weiter so.
    Eberhard

  • @aprilfool5043
    @aprilfool5043 Před 3 lety +8

    Hi! Zu deiner Beruhigung: es gibt Ausnahmen. Ich bin bin jetzt 44 und seit gut 20 Jahren im Tischlerhandwerk tätig (inzwischen auch mit Meisterbrief). In meinem Ausbildungsbetrieb habe ich mich vom Praktikanten zum Betriebsleiter hochgearbeit. Die von dir genannten Sprüche habe ich mir natürlich auch anhören müssen, nur sind sie bei uns nicht gelebt worden. Inzwischen habe ich das Berufsfeld gewechselt und bin für Aus-, Fort- und Weiterbildung, sowie als Imtegrationskraft tätig. Es freut mich immer wieder, wenn ehemalige Kollegen (ich habe meine Mitarbeiter und die Jugendlichen mit denen ich es jetzt zu tun habe immer als solche gesehen und behandelt) zu mir kommen und mir berichten, dass sie wahnsinnig viel mitgenommen haben und ich ihnen durch die Arbeit vieles für Ihr Leben mitgegeben habe. Das ist meiner Meinung nach der größte Lohn, den man bekommen kann und mit Geld nicht aufzuwiegen. Im Handwerk werden Fähigkeiten vermittelt und nicht nur Wissen, und diese kann man in allen Lebensbereichen einsetzen und nutzen. Gerade das macht für mich das Handwerk so wichtig und lebenswert.

  • @ankece6617
    @ankece6617 Před 3 lety +12

    Danke für dieses Video. Du sprichst mir aus der Seele. Wenn jeder nach dem Motto - Behandel jeden Menschen so, wie Du auch behandelt weden möchtest - handeln würde, würden viele Probleme auf dieser Erde nicht bestehen.
    Danke auch an Dominik Ricker für diese Kanalempfehlung.

  • @gummistorch2731
    @gummistorch2731 Před 3 lety +10

    Deine schonungslose Offenheit und der Mut zu Deiner Meinung zu stehen, ringt mir den allergrößten Respekt ab. Danke!

  • @hogweed1960
    @hogweed1960 Před 2 lety

    Großartiges Statement mit einer Menge echtem Sachverstand was Menschen angeht und deren Führung und Behandling! Respekt! Möge das wirklich Früchte tragen! Wir könnten das soooo dringend gebrauchen! Beste Grüße aus Oldenburg! Jörg PS: ich habe auch die Ausbilder-Eignungsprüfung "genossen" Was für ein Unsinn, der da "gelehrt" wird von vorgestern! Absolut nötig, dass sich auch da DRINGEND was ändert! Unser Pech (auch unser Glück!!!), dass wir in Deutschland leben! Das bewahren der Asche hat hier leider immer noch höchsten stellenwert, da die berühmten "alten, weissen Männer" immer noch das Sagen haben!

  • @dermitch
    @dermitch Před 3 lety +1

    Ich habe meine (nicht handwerkliche) Ausbildung zum Mediengestalter auf Augenhöhe erleben dürfen und wusste das schon damals sehr zu schätzen. Genau so gehe ich heute mit allen Leuten um die in unserer Agentur arbeiten, egal ob Praktikantin oder Vorgesetzter. Das ist eine grundsätzliche Einstellung zum Umgang mit anderen Menschen, wie begegne ich meinem Gegenüber. Alle profitieren von einem respektvollen Miteinander, außerdem trifft man sich immer mehrfach im Leben.

  • @MeinTubengucker
    @MeinTubengucker Před 3 lety +1

    Das ist so wichtig, richtig und gut, was du hier machst! Es möge auf fruchtbaren Boden fallen!

  • @SmoeskitoFrequency
    @SmoeskitoFrequency Před 4 lety +10

    Das was du beschreibst, kenn ich nur zu gut. Ich habe meine Azubis wegen dieser Erfahrung immer gut behandelt. Aber ich habe auch klar vermittelt was ich im Gegenzug auch verlange. Mit dem meisten Azubis hat das sehr gut geklappt. Meine Kollegen waren ähnlich eingestellt. Da hat das gut gepasst. In der Berufsschule unterhalten die sich ja auch. Die Azubis waren eigentlich immer froh in unserem Betrieb zu sein. Man sollte ja auch im Hinterkopf haben, dass man seinen späteren Kollegen ausbildet. Der kann vllt später Erfahrungen auf einem anderen Betrieb oder im eigenen Haus machen, die einem selber fehlen. Man kann von jedem Menschen etwas lernen. Egal wie alt ein Mensch ist.

  • @stefanh.3714
    @stefanh.3714 Před 3 lety +4

    Danke für dieses Video!
    Ich habe es als Azubi selbst erlebt, dass man vom Meister in einer an Geringschätzigkeit nicht zu überbietenden Art behandelt wurde. Zum Glück habe ich nach zwei Jahren den Betrieb wechseln können/müssen und habe mit dem damals neuen Ausbilder feststellen dürfen, dass es auch anders geht.
    Einige Jahre später habe ich selber ausbilden dürfen und habe mich nur zu gut an die ersten zwei Jahre Ausbildung erinnert und, dass ich es besser machen wollte. Ich hoffe, dass mir das in den acht Jahren, die ich ausgebildet habe gelungen ist. Der nachhaltige Kontakt den ich noch zu einigen ehemaligen Azubis habe, spricht jedenfalls dafür.
    Ich bin immer noch als Prüfer bei der Kammer tätig und versuche auch da ein immer respekvolles Miteinander mit den Prüflingen aufzubauen.
    Also nochmals... VIELEN DANK!

  • @thomasmuller1479
    @thomasmuller1479 Před 3 lety +2

    Super! Endlich mal jemand der erkannt hat, dass auch die Würde des Menschen etwas wert ist.
    Natürlich sollte Lernwille vorhanden sein, aber was spricht bei gutem Betragen dagegen, dem Lehrling auch Schönes zu geben.
    In der heutigen Zeit sollte man gerade im Handwerk den Wandel der Traditionen in die Moderne schaffen.
    Wir leben schließlich nicht mehr im Mittelalter.

  • @manfredhauptreif7807
    @manfredhauptreif7807 Před 3 lety +1

    Hauke, ich bin Chemiker gewesen, habe lange studiert und tolle Dinge erfahren und machen können. Nach meinem Ausstieg aus DEM Leben wegen Leukämie inkl. Folgescheiss habe ich jetzt die Liebe zur Arbeit mit Holz entdeckt. Ich freue mich so sehr darüber, daß Menschen wie Du und z.B. Jonas ihr Wissen derart freigiebig weiter geben. Ich sauge alles auf, probiere, mache Fehler und es dann besser. Schade, daß mein Leben so kurz ist, ich würde mit meinen 65 Jahren noch eine Lehre als Tischler beginnen.
    Was wollte ich sagen, ach ja, DANKE!

  • @thomasmeusel9645
    @thomasmeusel9645 Před 3 lety +2

    Da gibt es nichts hinzuzufügen. Punkt. Sau stark!

  • @MaHoKu2022
    @MaHoKu2022 Před 2 lety +1

    Hallo Hauke. Wahre Worte . Die Ausbildung habe ich zwar nicht als negatives Ereignis in Erinnerung aber ich glaube das man die wahre Freude und Leidenschaft für einen Beruf erst später entdeckt. Zumindest ist das meine persönliche Erfahrung. Ich bin gelernter Kunststoffschlosser ( Acrylglasverarbeitung) und bin dann (der Reiz des großen Geldes) in die Autobranche gewechselt. Habe meinen Automobilkaufmann gemacht und über 20 Jahre Autos verkauft in Köln und Umgebung. Tja und was soll ich sagen. Ich bin weder reich noch glücklich geworden. Jetzt fange ich am Montag (mit 45 Jahren) bei uns im Ort in einer Tischlerei eine neue Ära an und freue mich endlich wieder was zu #erschaffen. Ich versuche auch einen CZcamskanal aufzubauen und bin da genau wie du absoluter Newbie was das angeht :-) Ich glaube das diese SocialMedia Komponente in Verbindung mit Handwerk die jungen Leute wieder offen für einen Handwerksberuf macht und somit auch die Möglichkeit bietet darüber zusätzlich Geld zu verdienen . Und Anerkennung denn das ist das große Problem meiner Meinung nach. Die Leute sehnen sich nach Anerkennung. So genug gequatscht ......
    In diesem Sinne
    Gutes Gelingen ;-)

  • @DonZucki
    @DonZucki Před rokem

    Vielen Dank für das was du hier sagst. Ich selbst hatte eine extrem harte Ausbildung, damals zum Glasapparatebauer, die ich tatsächlich nicht abgeschlossen habe. Ein bisschen mehr als ein viertel Jahr vor der Abschlussprüfung, war ich mental und körperlich so gebrochen das ich einfach nicht mehr anders konnte als meinem Arbeitgeber die Arbeit vor die Füße zu schmeißen und zu sagen "So nicht!". Danach bin ich nochmal zur Schule für mein Abitur und danach in die Informatik gegangen.
    Vor ein paar Monaten habe ich meine eigene Liebe zum Thema Handwerk entdeckt und mir in meinem Keller eine kleine Werkstatt gebaut. Aus Kostengründen und Platzmangel arbeite ich dort mit Restholz und Handwerkzeug ohne große Maschinen, und ich liebe es.
    Manchmal frage ich mich wie es hätte sein können. Ich schaue dir jetzt seit ca. zwei Wochen zu und wenn ich jemanden mit deiner Einstellung zum Meister hätte, dann wäre ich heute vielleicht nicht in meinem eigenen Haus, aber zumindest hätte ich eine bessere Kindheit gehabt, denn Kind war ich damals noch, bevor ich eine Lehre im Handwerk anfing.

  • @manfredkranz1910
    @manfredkranz1910 Před 3 lety +1

    Allen Ernstes - dieser Vortrag verdient das Bundesverdienstkreuz. Jeder Auszubildende (Lehrling) sollte ihn gleich zu Beginn seiner Lehre "hören dürfen"…

  • @lohrecords3520
    @lohrecords3520 Před 2 lety +1

    Klasse Video! Danke dir.
    Als 24 jähriger relativ rebellischer junger Mann passiert es mir ständig, dass ich die Stellung der Gesellen und Meister untergrabe, weil ich einfach nicht jeden als Ausbilder ansehen möchte. Das löst bei denen dann irgendwie etwas unverständnis aus. Aber wenn jemand mir wirklich Arbeit gibt bei der ich was lerne und Menschlich mit mir umgeht, bin ich für alles bereit und motiviert.
    Handwerker sollten zusammenarbeiten und sich gegenseitig helfen und wissen teilen. Viele sind immer darum am kämpfen wer jetzt der beste ist. Auch zwischen gesellen und meistern. Einfach lächerlich.
    Was das finanzielle angeht, hoffe ich dass es vielleicht durch einen fachkräftemangel dinge gibt wie steuerliche entlastung für handwerker als anreiz oder frühere rente oder anderes.
    Wünsche mir in meiner Zukunft schon ein anständiges einkommen für die Arbeit die ich tue. Aber ich muss nicht reich werden dadurch.

  • @jakobthomsen7069
    @jakobthomsen7069 Před 3 lety +3

    Großartige Botschaft, danke!

  • @4hornedmufflon615
    @4hornedmufflon615 Před 3 lety +5

    Wenn es ein Video gebe bei dem ich das Gefühl hätte, das Teilen wichtig wäre, dann ist es für mich dieses! Das was du hier sagst ist Seelenheil 🤕☺️

  • @danieldauskardt6852
    @danieldauskardt6852 Před 3 lety +1

    Lieber Hauke,
    vielen Dank für diese großartigen Gedanken zum Thema Ausbildung. Ich kann die angesprochenen Missstände auch außerhalb des Handwerks feststellen (man muss sich wissen selbst beibringen und hält als schlechtbezahlte Hilfskraft den Laden in einem 2-Mann-Betrieb am Laufen), was Grund für mich war selbst Ausbilder zu werden um genau das geradezurücken. Mein Anspruch als Ausbilder ist und ich finde das lässt sich generalisieren, den Azubis bestmöglich mein Wissen zu vermitteln (anders macht das auch irgendwie keinen Sinn). Dazu ist es unerlässlich zu fragen: Wie lernen die Azubis am besten? Dadurch lerne ich wesentliche Charaktereigenschaften der Auszubildenden kennen, gehe damit automatisch besser auf sie ein und hebe sie somit auf Augenhöhe. Das finde ich deshalb gut, weil ich selbst den Lerneffekt bekomme, dass vor mir ein Mensch sitzt, der so ist wie ich und das zu einem gegenseitigen respektvollen Umgang führt.
    ps. Meine Assoziation zu "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" war eher, dass man irgendwann zu alt wird um zu lernen, dann ist man einer dieser "alten Herren". Was man sich eben so zusammenreimt... :D

  • @jimthejoiner9060
    @jimthejoiner9060 Před 3 lety +1

    Interessante und aufschlussreiche Ausführungen. Schon traurig das sich manche Dinge scheinbar aus Prinzip einfach nicht ändern wollen. In meiner Lehre selbst hatte ich kaum etwas dergleichen auszustehen aber als Junggeselle bei einem der folgendem Arbeitgeber war der Spruch "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" zumindest beim Chef gaaanz hoch angesehen. Ich konnte auch nur beobachten das dies für die Lehrlinge und für deren Ausbildung kaum positive effekte hatte. Lediglich die Motivation konnte man beim sinken beobachten... Und das die Jugend von Heute generell schlimmer ist als die von früher, gilt es noch zu beweisen ;)
    "Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte..." (Zitat von Sokrates 469-399 v. Chr.)

  • @steffenvogel9310
    @steffenvogel9310 Před 3 lety +1

    Ich komme aus einem Handwerk, das nichts schafft, aber viel lehrt. Auch hier ist der Spruch über Herrenjahre nicht minder weit verbreitet und viele Kollegen geben es so weiter.
    Du sprichst mir derart aus der Seele!!!

  • @joumannoe
    @joumannoe Před 3 lety +4

    Bravo! 👏🏻👏🏻👏🏻

  • @christinaelsler1961
    @christinaelsler1961 Před 3 lety +4

    Deine Videos find ich klasse! Ich bekomme ernsthaft Lust auf eine Ausbildung... leider bin ich schon zu alt und in einem ganz anderen Beruf gelandet. Aber beim renovieren des Hauses finde ich immer mehr Lust Freude und Begeisterung an der Arbeit mit Holz.

  • @ozzy8926
    @ozzy8926 Před 2 lety +1

    Schön gesagt! 👍

  • @hinrichgryphan3916
    @hinrichgryphan3916 Před 3 lety +2

    Danke für dieses Statement! Ich habe meine Lehrzeit nicht vergessen - und versucht, meinen Jungs Erfolgserlebnisse mit auf den Weg zu geben.

  • @nobbybrock4437
    @nobbybrock4437 Před 3 lety +4

    Klasse! Da sprichst Du mir aus der Seele.

  • @fvu7296
    @fvu7296 Před 3 lety +1

    Super Zusammenfassung warum ich studiert habe und das Handwerk in der Freizeit und auf CZcams lerne - und zwar von Leuten wie Dir!

  • @TineOL1960
    @TineOL1960 Před 2 lety

    Hallo Hauke,
    sehr kluge Worte und auf viele Situationen im Leben anwendbar. Als Kind erlebt man eine Erziehung durch die Eltern, die man durchaus häufig als völlig unsinnig empfindet. Gewisse Dinge erkennt man als Erwachsener als doch nicht ganz unsinnig andere waren es in jedem Fall. Ich habe versucht als Mutter das umzusetzen worüber du gesprochen hast, die Dinge die ich in meiner Erziehung auch im Nachhinein falsch und teilweise auch als verletzend empfunden habe, meinen Kindern nicht angedeihen zu lassen. Ich habe z.B. meine Kinder niemals miteinander verglichen "nimm dir ein Beispiel an deinem Bruder, der hat ....". Das war für mich als Kind schlimm und kam leider viel zu oft vor. Es ist nicht immer ganz leicht und viele Fehler macht man wohl trotzdem. Mein Lohn des Ganzen ist, dass meine Kinder ein ganz anderes Verhältnis zu mir haben, als ich damals zu meinen Eltern. Ich bin eine wichtige Person in deren Leben, das finde ich großartig.
    Meine Tochter macht derzeit eine Ausbildung zur Orthopädietechnikmechanikerin, mit viel Elan und Freude und wohl auch mit viel Talent. Sie liebt ihren Betrieb, die Arbeit und ihren Chef. Nicht deshalb weil er ein netter Kerl ist, sondern weil er kompetent ist, für seine Lehrlinge da ist und ihnen die Chance gibt etwas zu lernen, auch aus Fehlern. Er nimmt seine Aufgabe ernst, nicht nur als Ausbilder, sondern auch als Mensch. Meine Tochter tut genau dass was du zum Schluss erwähnt hast. Sie trägt die Freude an ihrem Beruf und ihrer Ausbildung in die Welt hinaus.
    Viele Worte, die daraus resultieren, dass mich deine Ausführungen so sehr berührt haben.
    Viele Grüße
    Christine

  • @johannesjahn1202
    @johannesjahn1202 Před 3 lety +1

    Finde die Auffassung sehr gut und kann sagen mich glücklich zu schätzen einen ähnlichen Ausbilder gehabt zu haben...
    Ich finde, das wichtigste ist, mit Freude zur Arbeit zu gehen, klar mit Höhen und Tiefen wie es im Leben so ist.. Aber wozu jemandem der lernen möchte das Leben schwer machen?
    Gute Grüße Jo

  • @ralfburkard144
    @ralfburkard144 Před 3 lety

    Vielen Dank für die offenen Worte, du sprichst mir mit vielen deiner Ansichten aus der Seele. Ich habe vor 2 Jahren mit 28 meine Gesellenprüfung abgelegt, ich liebe meinen Beruf und bin froh und stolz darauf Schreiner geworden zu sein, doch wenn ich mich heute nochmals vor die Entscheidung gestellt sähe und im Vornherein wüsste, was mit dieser Ausbildung auf mich zu kommt, puh, ich weiss nicht ob ich diesen Weg nochmals gehen würde. Ich habe bei dem vermeintlich besten Ausbildungsbetrieb der Region gelernt, doch was mir vorher nicht klar war war, dass "der beste Ausbildungsbetrieb" eine relative Aussage ist und der beste Ausbildungsbetrieb zu sein natürlich gar nichts zählt, wenn alle Ausbildungsbetriebe schlecht sind oder Ausbildung in diesem Bereich eklatant rückständig ist und des strukturellen Wandels in so unsagbar vielen Bereichen und Hinsichten bedürfte... Zurückdenken und meine Erfahrungen Reflektieren tut heute noch weh, das merke ich gerade beim Verfassen dieses Kommentars. In wie vielen Situationen ich mich ausgenutzt und wie Dreck behandelt gefühlt habe... Azubis sind nicht nur da um die Drecksarbeit zu machen! Sie wollen etwas lernen, zumindest die meisten, also bringt Ihnen etwas bei! Seid einfach mal nett zu Ihnen! Und ich stimme dir aus ganzem Herzen zu, dass das die allerbeste Werbung für unser Handwerk ist! Ich habe in unserem Jahrgang die Abschlussprüfung als bester Junghandwerker in unserem Kreis abgeschlossen und wurde bei der Freisprechung der Junghandwerker geehrt. Wir durften uns zahlreiche ellenlange Reden von Würdenträgern und Verantwortlichen anhören: alle betonten einstimmig den Wert des Nachwuchses, appellierten an uns, zollten uns Respekt und sprachen uns Ihre Wertschätzung aus. Wir würden gebraucht. Ich erhielt einen Papierbeutel als Ehrenpräsent. Ich war wahnsinnig neugierig und freute mich riesig als ich nach den Feierlichkeiten den Beutel auspacken durfte: und was enthielt er? Werbegeschenke von drei verschiedenen Versicherungsunternehmen... So viel zur Wertschätzung der Jugend und des Nachwuchses. In diesem Moment wollte ich mein Zeug packen und studieren gehen... Doch ich entschied mich dagegen, nicht weil die Branche oder diese Menschen, die zwar behaupten ich oder wir würden Ihnen etwas bedeuten, obwohl wir Ihnen scheiß egal sind, sondern aus Leidenschaft für die Tätigkeit an sich. Mal sehen wie lange ich es aushalte in dem Bereich. Denn ehrlich gesagt: auch als Geselle hat man es oft nicht leicht... Es ist einfach ein hartes Pflaster.... Ich hoffe sehr es ändert sich mit der Zeit etwas. Ich für meinen Teil will versuchen beizutragen was ich kann, und fürs erste Versuche ich die mir unterstellten Lehrlinge nicht zu behandeln wie wertlosen Müll sondern einfach mal nett zu sein, Ihnen Dinge ordentlich zu zeigen, Fehler zu verzeihen, mich nicht wie etwas Besseres zu fühlen und zu geben... Vielen Dank nochmals! Es tut gut zu hören, dass es andernorts einen Lehrlingswart mit so fortschrittlichen Ansichten gibt!

  • @DJPutti
    @DJPutti Před 4 lety +2

    Deinen Worten kann ich mich nur anschließen. Ich hoffe, dass Deinen Beitrag noch viele Meister und Lehrlinge ansehen und darüber nachdenken. Wir bilden erst seit zwei Jahren aus, ich kann also noch keinen Gesellen fragen, wie die Ausbildung bei uns war :-)

  • @marchohnsbehn3261
    @marchohnsbehn3261 Před 3 lety +1

    Oh,ja die Lehrjahre(Jahrgang 1968) hinter sich zu haben war schon sehr befreiend !!! was ich in der Lehre vermisst habe, habe ich mir später selbst beigebracht nach Feierabend. Der Druck, jeden Tag sein Lebensunterhalt zu verdienen-war anfänglich schon ein Schock , auch im Hinblick ,wieviel Energie Und Leidenschaft durch die Arbeitswelt verloren gingen. In einer Sache war ich meinem Meister dankbar- er hat mich von der Sonder-Berufschule runtergeholt,nachdem ich meine Unzufriedenheit bekundetete hinsichtlich dieser Einrichtung-und kam in die Hamburger Tischler-Berufschule und wurde herausgefordert.1998 besuchte ich Meisterlehrgang 1+2 in Teilzeit-war eine schöne Grenzerfahrung. @Herr Schmidt :weiter so. Bin seit 15 jahre aus dem Beruf raus und frische gerade mein Tischlerwissen wieder auf .

  • @alois.zeckenkiller
    @alois.zeckenkiller Před 3 lety +3

    Habe nach der Lehre zum Bauschreiner (3 Jahre Türen und Fenster gesetzt =Ausbeutung) eine Lehre als Industrieanlagenelektroniker in einem holzverarbeitendem Industriebetrieb gemacht. Das war eine ein anderes Universum in jeder hinsicht! Bin heute Elektroingenieur und kann jedem nur raten sich den Betrieb in dem er eine Tischlerausbildung machen möchte genauestens anzuschauen, sonst ist es fürn A.....

  • @meistereckartz
    @meistereckartz Před 2 lety

    Mir ist gerade mal wieder bewusst geworden, was ich für ein Glück hatte mit meiner Ausbildung. Für mich war es eine wichtige, gute und richtungsweisende Erfahrung. Auch wenn ich am Ende meines Berufslebens als Dozent an einer niederländischen Hochschule gearbeitet habe, war diese Ausbildung die wichtige Basis für alle weiteren Ausbildungen und letztlich auch mein Studium der Sozialpädagogik. Zurückblickend habe ich schon damals erfahren, wie positiv handwerkliche Arbeit und ihre Wertschätzung auf jemanden wirken kann.

  • @maxmusterfrau3292
    @maxmusterfrau3292 Před 2 lety

    Leider sehe ich den Beitrag erst heute, aber ich kann jedes einzelne Wort bestätigen. Für mich geht es in meiner heutigen Rolle als „Manager“, wie es neudeutsch ja heißt, noch weiter. Ich versuche zu vermitteln das es keinen Unterschied geben darf. Ob Lehrling, Leihkraft, Reinigungskraft, oder eben Manager, alle gleich sind und jeder seinen Beitrag leistet um aus einem einfachen Unternehmen ein erfolgreiches Unternehmen zu machen.

  • @MrDaibins
    @MrDaibins Před 3 lety +1

    Sehr mitreißendes Video und ich muss sagen, auch mir aus dem Herzen gesprochen! Auch wenn mein Lehrbetrieb sicher nicht so schlimm war, find ich das Versäumnis unserer Gesellschaft, "das Handwerk" nur zu würdigen, wenns einem passt, als erniedrigend und auch beschämend. Gleichzeitig werden zwanghaft Mängel an den Arbeiten gesucht um billiger davon zu kommen, während man sich das nächste Mal ärgert, dass man keine Firma findet, die sich die Zeit nimmt... weils eben nicht mehr viele davon gibt.
    Naja der Mensch ist gut, die Leute schlecht und der Verstand endet mit dem Kontoauszug.
    P.S.: Wenn es die Stelle als europäischer Innungswegweisender geben würde, wärst du DER Kandidat!

  • @holzgasse9214
    @holzgasse9214 Před 3 lety

    Du stellst das Spannungsgefüge zwischen "sich anvertrauen" und "Verantwortung für jemand tragen" (Auszubildende(r) und Ausbilder:in) sehr verständlich heraus und benennst den Wendepunkt, der sich dabei vollziehen muss!!! Es ist eine wichtige Grundsätzliche Betrachtung, die man auf jegliches Zusammenleben in der Gesellschaft übertragen kann. Ich treffe immer auf Vorbilder, auf Lebenserfahrung ... die nicht Kontrolle über mich übernehmen sollen, sondern mir verantwortungsvoll Perspektiven aufzeigen können. So eine Autorität kann man dann anerkennen. Gruß aus Soest

  • @haraldholzmann8139
    @haraldholzmann8139 Před 3 lety

    Ich habe vor ca. 30 Jahren Tischler gelernt. Das waren die besten 3 Jahre meines Lebens. Nach vielen beruflichen Verwirrungen habe ich vor 6 Jahren wieder in den Hozbau gefunden und bin ausgesprochen froh darüber. Danke für deine tollen Videos.

  • @marcoweissheimer2627
    @marcoweissheimer2627 Před 2 lety

    Schön gesagt! Ich selbst habe keine handwerkliche Ausbildung absolviert, habe aber zwei verschiedene andere Lehren gemacht, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Leider war die erste dermaßen scheiße, dass ich mich fast täglich überwinden musste, den ganzen Kram nicht einfach hinzuschmeißen. Später habe ich mich doch noch einmal überwunden eine Lehre zu machen und bin, Gott sei Dank, an einen super Ausbilder geraten. Der Mann liebte seinen Beruf und auch das Lehren und genau das hat man jeden Tag gemerkt. Natürlich gab es auch in dieser Ausbildung Tage, an denen es nicht ganz so viel Spaß gemacht hat. Aber die meißte Zeit war super und ich bin meinem Ausbilder bis heute dankbar dafür! Zumal ich eben wusste, dass es auch anders geht.

  • @CountOtta
    @CountOtta Před 3 lety

    Vielen Danke, dass du deine Gedanke und Erfahrung so mitteilst. Du kommst mir sehr reflektiert vor, und das findet man nicht unbedingt bei jedem, der schon unterm Rad war.

  • @pvdns77
    @pvdns77 Před 4 lety +3

    Reich wird man vielleicht nicht, aber man kann viel Geld sparen udn sich verwirklichen :) Jedenfalls war das der Grund, wie ich auf dieses Video gestoßen bin. Durch Corona verbringt man ja mehr Zeit daheim und kommt ins Grübeln. Bei mir Gott sei Dank darüber, wie ich meine Wohnung schöner machen kann. :D

  • @janboelmann8320
    @janboelmann8320 Před 3 lety

    Hallo lieber Hauke.
    Welch tolle Worte, die mir aus der Seele sprechen. Ich habe zwar keine Lehre im Handwerk abgeschlossen, aber eine in der Industrie (zum Mechatroniker). Sicher lässt sich das Handwerk und die Industrie nicht direkt vergleichen, aber es gibt auch parallelen. Einiges musste auch Ich mir anhören, wenn gleich ich nach 20 Jahren sagen kann, es war die schönste und wertvollste Zeit in meinem Leben. Ich war jung und bin vom "Kind" zum "Erwachsenen" geworden. (Und das meine ich nicht negativ). Später habe ich mich dann noch weiter aufgerafft und ein Studium abgeschlossen. Seid einigen Jahren arbeite ich nun an einer Universität als Ingenieur in einem Lehrlabor für angehende Ingenieure. Und genau das was du beschreibst ist eines meiner größten Ziele. Diese jungen Menschen sollen eine gute Zeit haben von der sie hinterher sagen können, das es eine gute war (und natürlich auch eine Menge mit genommen haben).
    Danke für dieses tolle Video. Wir brauchen mehr Ausbilder (ob Handwerk, Industrie oder Studium) denen die jungen Menschen wichtig sind und ihnen entgegenkommen.

  • @BenniGivenSunday
    @BenniGivenSunday Před rokem

    Was du da beschreibst bzgl. des Machtgefälles habe ich auch beim Bund (zu dem man sicher kontrovers diskutieren kann) erlebt und rückblickend diese Zeit daher als ebenso wertvoll betrachten können.

  • @MaQu90
    @MaQu90 Před 3 lety +1

    Also ich finde dich einfach super genial. Ich stecke auch im 2 Lehrjahr zum Tischler und denke mir jeden Tag genau das, was du ansprichst. Ich hätte dich gerne als Ausbilder. 🤗

  • @PeGae
    @PeGae Před 4 lety +1

    DANKE!

  • @peterherbster1096
    @peterherbster1096 Před 3 lety

    toller Beitrag

  • @Klampfus
    @Klampfus Před 3 lety

    Ich habe zwar keine Tischlerausbildung gemacht, aber der Satz, dass ich froh war diese miese Ausbildung hinter mich gebracht zu haben, der hätte auch von mir sein können. Damit ist auf meine Ausbildungszeit zurückgeschaut, ausschließlich der Umgang mit den Lehrlingen gemeint. Handwerklich habe ich so Einiges gelernt, was mich auch später im Leben weiter gebracht hat, aber meinen erlenten Beruf habe ich zwei Jahre nach meiner Ausbildung aufgegeben, so schlimm war meine Lehrzeit.
    Ein sehr schönes Video oder besser gesagt, ein auf den Punkt gebrachtes Video!

  • @kawazx7783
    @kawazx7783 Před 3 lety

    Hallo Haucke, deine Einstellung zu dieser Thematik ist klasse und bringt es auf den Punkt. Ich selbst habe 1976 eine Zahntechikerlehre gemacht, allerdings ohne die üblichen, negativen Erfahrungen gemacht zu haben, die du angesprochen hast. Ich wurde wie ein vollwertiges Mitglied im Team angesehen und habe sehr viel gelernt, nach 5 Jahren als Geselle habe ich meine Meisterprüfung gemacht und auf Anhieb bestanden, was in diesem Handwerk nicht so ganz leicht und üblich ist. Dies habe ich u.a. meinem Ausbilder während meiner Lehrzeit zu verdanken. Leider musste ich 1997 meinen Beruf und mein Dentallabor wg. einer Kontaktallergie aufgeben. Ich glaube aber, dass man im Handwerk gutes Geld verdienen kann, wenn man gute Arbeit abliefert und sich auch weiterbildet. Heutzutage ist es schwer, gute Handwerker zu bekommen, denn diese sind oft über Monate ausgebucht und können sehr gut davon leben. Reich davon zu werden liegt natürlich in der Betrachtungsweise, was reich eigentlich ist. Liebe Grüße, Horst

  • @philanders6902
    @philanders6902 Před 3 lety

    Lieber Hauke ... es ist schon faszinierend - da gebe ich dir recht ... vor über 100 Jahren wurde festgestellt, dass es sich lohnt ein positives Feedback zu geben, wenn etwas so gemacht wird, wie man es gerne hätte. In diesem Beitrag finde ich persönlich den ERSTEN, der das außerhalb bestimmter Vorschungsvorstellungen tatsächlich auch mal anfängt zu postulieren ... Ein Anfang :) ... Jetzt kann ich nur noch hoffen, dass das öfter als 4.000 mal konsumiert UND verstanden wird ;) ... steter Tropfen ;)

  • @Wurst-Case
    @Wurst-Case Před 4 lety +6

    Jedes einzelne Wort welches du gesagt hast ist sowas von wahr! 👌
    Ich hätte da mal eine Frage zum Thema Tischlerlehre. Ich bin gelernter Fluggerätmechaniker und habe Ende des Jahres, 12 Jahre als Soldat bei der Bundeswehr abgedient. Nun will ich anschließend den Beruf des Tischler's erlernen, anschließend den Meister und mich danach dann selbstständig machen. Da ich ja nun eine neue Lehre als Tischler anfangen "muss" , wollte ich dich mal fragen ob du in dieser Hinsicht ein paar Tipps auf Lager hast, in wie weit ich mich am besten darauf vorbereiten kann. Ich strebe nächstes Jahr im August den Beginn meiner Lehre an und weiß noch nicht genau was mich erwarten wird.
    Achso, ich mache mir auch ein bißchen Gedanken wegen meinem Alter, ich bin dann 32 Jahre jung 😅

    • @SchwalbeundZinken
      @SchwalbeundZinken  Před 4 lety +10

      Vielen Dank, das freut mich. Ich glaube, es gibt heute kein "zu alt" mehr, um eine Ausbildung zu beginnen. Und wenn Du schon eine handwerkliche Ausbildung hast, dann hast Du die besten Voraussetzungen. Worauf es also meiner Meinung nach wesentlich ankommt, ist, ob Du einen Betrieb findest, in dem Du gut mit den Menschen zurecht kommst, die Chemie stimmt. Ich empfehle immer, die Meisterprüfung erst nach ein paar (mindestens zwei) Gesellenjahren anzustreben. In der Zeit als Geselle lernt man am meisten, finde ich. Ich wünsche von Herzen viel Erfolg. Und ich bedanke mich für die Frage.

    • @philipphawlitschek2716
      @philipphawlitschek2716 Před 4 lety +3

      Ich habe mit 31 ne Tischlerlehre begonnen - das geht ;)

    • @ThomasvonWelt
      @ThomasvonWelt Před 4 lety +7

      Andreas Uhliar Ich werde in wenigen Wochen (im Alter von 40) meine Tischlerlehre abschließen :D

    • @Wurst-Case
      @Wurst-Case Před 4 lety +1

      @@ThomasvonWelt sehr geil. Wie war die Lehre für dich?
      Einfach, Mittel oder schwer? 😅
      Hast du 2 oder 3 Jahre gelernt?

    • @ThomasvonWelt
      @ThomasvonWelt Před 4 lety +6

      Andreas Uhliar Hallo Andreas, da ich nicht mehr berufsschulpflichtig war, habe ich 2 Jahre Lehre (fast) hinter mir. Letzte Woche war die theoretische Abschlussprüfung, jetzt kommt der Bau des Gesellenstücks und dann noch die Handarbeitsprobe und dann hab ich es geschafft.
      Ich fand die Ausbildung sehr spannend und eher leicht, obwohl ich vorher nichts mit Handwerk zu tun hatte. Ich komme aus der Medienbranche und habe die letzten Jahrzehnte fast nur im Sitzen in Tonstudios oder dunklen Schnitträumen verbracht. Eine große, aber so von mir bewusst gewollte Umstellung, war das stundenlange Stehen und sehr viel Bewegung und zu großen Teilen mit „normalen“ Menschen zu arbeiten (in der Medienwelt hat man es leider häufig mit recht abgehobenen affektierten Menschen zu tun, was mir extrem auf die Nerven gegangen ist).
      Die ersten Wochen waren etwas anstrengend (spannend)... neue Leute, viel Lärm in der Werkstatt, viel Schwitzen und Muskelkater vom tagelangen Fausten, all die neuen Werkzeuge, all die neuen Theoriethemen mit denen ich vorher noch nie was zu tun hatte, wieder die Schulbank zu drücken, das frühe Aufstehen, die teils völlig überholten und mittelalterlichen Strukturen was Organisation, Informationsflüsse angeht...
      Aber am Ende wollte ich das genau so haben... einen Beruf mit langer Tradition, in dem das Kreative in mir gefragt ist, in dem ich mich wieder mehr bewege und nach Feierabend angenehm körperlich ausgepowert bin aber im Kopf noch fit und einen Beruf, der mir die Fähigkeiten und Fertigkeiten mit an die Hand gibt, mit denen ich mit meine eigenen Möbel, Türen, Fenster, Treppen etc. erschaffen kann...

  • @Quoxer
    @Quoxer Před 3 lety +1

    Ich feiere Dich! Durch Dominik-MHM-Tipp auf Dich aufmerksam geworden habe ich mittlerweile gut 10 Deiner Videos goutiert und Daumen hoch+Abo sowieso
    Ich konnte bisher schon einiges lernen oder aus anderem Blickwinkel betrachten-DANKE dafür!
    Hierarchien wird es immer geben - gebe Dir aber 100% recht, dass das Gegenüber immer Mensch ist und so auch behandelt werden soll/muss/möchte.
    Ich bin in vergleichbarem Alter und habe ca. 15 Jahre im Handwerk hinter mir - ich erlebe den Wandel so:
    Die Welt wird stetig komplizierter - viele Menschen sind völlig überfordert. Gesetze Paragraphen Vorgaben Unsicherheit, wenig Planbarkeit - das Rad dreht immer schneller.
    Berufe werden leider oft ergriffen die nichts mit Neigung+Interesse zu tun zu haben.
    Geld muss stimmen.
    Andere werden immer regelmäßiger+selbstverständlicher übervorteilt - das gilt oft AUCH für das Handwerk.
    Oberflächlichkeit fast überall.
    Wer will noch Dreck+Staub, Hitze, Zwangshaltung, schwere Lasten, Lärm und das bei überschaubarer Entlohnung - während der Mitschüler mit Klimaanlage+Firmenparkplatz im genormten 800€ Stuhl sitzt... im Alter so ab 50/55/60 finde ich ebenfalls den Handwerker tendenziell benachteiligt.
    Gelber Schein am gleichen Tag oder nach 3 Tagen...
    Ich finde Technik faszinierend und wenn ich moderne Fertigung auf z.B. CNC Fräsen erlebe ist in mir der Zwiespalt ob ich es eher gruselig (...) oder genial finde.
    Und: Wer aber kann und will sich ein paar Stühle oder den Esstisch aus Massivholz zimmern lassen? Wer kann+will das bezahlen? Und welcher Geselle+Meister macht so etwas noch regelmäßig?
    Vielleicht sehe ich das aber auch zu negativ-einseitig... interessanterweise habe ich den "Lehrjahre-Spruch" nur ein einziges mal anhören müssen und mir hat er mehr geholfen (zu akzeptieren) als mich abzustoßen oder mich erniedrigt zu fühlen

    • @SchwalbeundZinken
      @SchwalbeundZinken  Před 3 lety

      Danke! Das ist ein schöner Kommentar. ich glaube nicht, dass Du das zu negativ siehst. ich glaube, es ist gerade in jeder Hinsicht sehr schwer, zu sehen, wo es hinläuft. und mit es meine ich buchstäblich alles. wir werden uns einfach Mühe geben, weiterhin, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Das ist, was man kann. Danke Dir!

  • @udo_r4771
    @udo_r4771 Před 3 lety

    Gute Gedanken und ganz meine Erfahrung. Ich habe selbst ausgebildet und kann sagen, dass Kompetenz und Respekt vor den anderen die Fundamente des Lehrens und Lernens sind - kann man beides umsetzen haben alle eine gute - wenn auch nicht leichte - Zeit.

  • @christophlindwedel2968

    Genial.

  • @TA-bj1ge
    @TA-bj1ge Před 2 lety

    Lieber Hauke, vielen Dank für Deine Gedanken und Worte, die mich sehr berühren und inspirieren. Ich würde sehr gern etwas beisteuern zum Thema "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" und das ist aus der Biebel. Seh Dir doch mal an, was Paulus in seinem Brief an die Galater schrieb: Galater 4,1-7. Es liegt die Vermutung nahe, dass dies die Ursache darstellen kann.
    VG aus LL (fast bei München)
    Tom

  • @bernd.b6288
    @bernd.b6288 Před 3 lety +1

    Auch ich gehöre in die aktuelle Gleitsichtbrillengeneration und habe meine Ausbildung mit 16 begonnen, von zu Haus ausgezogen und in einem AWO-Wohnheim gewohnt. Leider keine Tischlerlehre, bin Fernmeldehandwerker geworden - fanden meine Eltern gut. Es war eine tolle Ausbildung und eine tolle Zeit und ich habe sehr viel gelehrt und es hat viel Spaß daran zu lernen - nicht nur im Rückspiegel. Warum war es eine so tolle Zeit? Es war eine Ausbildungwerkstatt. Wir waren mehr Auszubildene als Ausbilder und wir mussten nicht produktiv sein. Alles was drei Jahre um einen herzum passierte war nur dazu da, einem Wissen und handwerkliche Erfahrungen zu vermitteln. Ich finde, ein gutes Modell, wo auch jeder Ausbilder einer sozialen Kontrolle unterlag, denn eigentlich waren immer zwei gleichzeitig dar und ja, es waren alle Beamte. Und den blödesten Spruch, den ich mir anhören musste war “Eisen erzieht”, bei dem man sich gut vorstellen konnte, aus welcher braunen Zeit der kam. Ich bin kein Beamter geworden und habe mich trotz der schönen Ausbildung rechtzeitig aus dem Staub gemacht.
    Ich danke Dir sehr für Deine Geschichten, Hauke 🙌

    • @SchwalbeundZinken
      @SchwalbeundZinken  Před 3 lety +2

      Und ich danke Dir sehr für deine wohlwollenden und klugen Kommentare. Ich nehme an, Du hast bei der Post gelernt? Da war natürlich -wie in der Industrie auch- Ausbildung ganz anders institutionalisiert als im Handwerk. Ich mag mich aber weiter der Hoffnung hingeben, dass auch im Handwerk irgendwann verstanden wird, dass man Fachkräfte nur bekommt, wenn man sie dazu ausbildet. Nicht als Ausnahme, sondern als Regel.

  • @jurgeng.2169
    @jurgeng.2169 Před 3 lety

    Hallo Hauke. Super YT-Beitrag! Was den zwischenmenschlichen Umgang im Handwerk anbelangt: "Wenn du die Hitze nicht verträgst, geh nicht in die Küche." Ein Spruch, der klarmacht, dass das im Handwerk üblich ist, nicht nur bei Tischlern.
    Und, mal ehrlich, ist das nicht nur verletzte Eitelkeit? Mir fällt dabei Reinhard Mey ein - " ... nur die meisten sind für die Erkenntnis blind, dass sie auch nur arme kleine Würstchen sind."
    Sollten jedoch seitens des Gesellen/Meisters Grenzen überschritten werden, ist für den Azubi ein kompetenter Ansprechpartner erforderlich, da er selbst kaum in der Lage ist, sich gegen diese Übergriffe zu wehren. In der Industrie ist das durch Betriebsrat/Jugendvertretung geregelt. Deine Beispiele hätten für den Gesellen Konsequenzen, bis hin zur Abmahnung oder darüber hinaus.
    Was die Entlohnung des Handwerks anbelangt, bin ich da zuversichtlich. Das wird der Markt (nicht Corona) mit seiner Niedrigzinspolitik regeln - falls die Handwerker auf Zack sind. - Hab´s in Dänemark erlebt (genossen). 😊

  • @MH-sw8cg
    @MH-sw8cg Před 3 lety +1

    Wenn man die Sprüche nach dem genauen Wortlaut nimmt, stimme ich dem Gesagten zu. Nur betrachtet man die Sprüche einmal anders, so kann man aus " Lehrjahre sind keine Herrenjahre" auch schließen das der Lehrling/ Auszubildende eben auch für die Arbeiten wie Reinigen der Werkstatt / Baustelle verantwortlich ist, den Weisungen der Gesellen zu folgen hat ohne alles mit Diskussionen zu hinterfragen. " Handwerk hat goldenen Boden", ja dem stimme ich zu. Den zumindest als Bauhandwerker lernt man neben seinem Beruf auch Kniffe aus anderen Berufen kennen und ist später bei der Berufswahl sehr vielseitig, man lernt mit den gegebenen Mitteln Lösungen für ein aktuelles Problem zu finden.
    Ich habe selber im Handwerk in den 90er Jahren gelernt und habe daran keine schlechten Erinnerungen. Ich glaube nicht, das es an der Einstellung der Ausbilder liegt, das es im Handwerk diese Nachwuchssorgen gibt, vielmehr liegt es an den Arbeitszeiten, dem manchmal schmutzigen Arbeitsumfeld und der Entlohnung. Das sind die Gründe, die ich immer wieder zu hören bekomme. Denn in der Industrie ergeht es den Auszubildenden auch nicht besser, teilweise sogar noch schlechter. Das habe ich bei einem Neffen, der in der Industrie gelernt hat, erfahren. Nur die Vergütung war deutlich besser im Vergleich mit dem Handwerk.

  • @tobiasruland4553
    @tobiasruland4553 Před 3 lety +1

    Chapeau!

  • @TheShadowtheCrow
    @TheShadowtheCrow Před 3 lety +2

    Moin, ich komme selber nicht aus dem Handwerk, sondern habe im ersten Beruf Kaufmann im Einzelhandel gelernt und dann über eine Umschulung Technischer Produktdesigner. Im letzteren bin ich inzwischen selber Ausbilder und das für Umschüler. Das sind Leute zwischen 25-50 die einen neuen Beruf erlernen wollen, einige, deren Abschlüsse in Deutschland nicht anerkannt werden und jetzt einen Schein für die deutsche Berufswelt erwerben wollen. Und eine handvoll Leute, die vom Amt unter Zwang bei uns gelandet sind.
    Letztere wollen nicht, da kann man man auch keine Begeisterung hervorrufen, das sind aber die Ausnahmen. Allen anderen muss ich zugestehen, das die Erfahrungen haben, die über meine hinausgehen, das können Leute sein, die 20 Jahre Dreher waren, was soll ich denen über Spanwinkel usw erzählen? Im Gegenteil, ich sage vom ersten Tag an, berichtigt mich wenn ich was falsches sage, erzählt mir/uns von euren Erfahrungen, da habe wir alle (Klassen von ca 20 leuten) was von.
    Alle fühlen sich ernst genommen und merken so auch, das die schon was drauf haben und jetzt nur etwas neues dazu lernen... im letzten Prüfungsdurchlauf haben wir so 100% im ersten Durchgang durch die Prüfung bekommen.... und darauf bin ich stolz, denn unser ganzes Team arbeitet so!
    Unterm Strich kann ich also nur sagen, ich bin voll und ganz deiner Meinung!

    • @SchwalbeundZinken
      @SchwalbeundZinken  Před 3 lety

      Super, vielen Dank! Finde ich wirklich sehr toll, dass Du die Menschen von Tag eins an ernst nimmst. Sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, ist es aber nicht. Deswegen nochmal: Vielen Dank!

  • @detlef7458
    @detlef7458 Před 3 lety +1

    Perspektivwechsel oder anders, das Sein bestimmt das Bewußtsein 😊

  • @manwer7805
    @manwer7805 Před 3 lety +2

    Ich hoffe,Deine Wünsche gehen in Erfüllung und man erkennt, dass es wichtig ist, den Auszubildenden mit Respekt zu begegnen. Dann hat das Handwerk Zukunft und kann auch einen wichtigen Beitrag zur Integration von jungen Menschen - auch mit Migrationshintergrund - in unsere Gesellschaft leisten.

  • @thomaswidera522
    @thomaswidera522 Před 4 lety +1

    Super Hauke! das zeig ich meinem Tischler Freund

  • @berndcloeren8761
    @berndcloeren8761 Před 3 lety

    1:57 herrlich 👌, ...ja ja der Werner, ob der noch unter uns weilt, denke nicht, R.I.P. Rudi. BTW, der Tassilo ist gestorben. Herzliche Grüße B.

  • @MH-sw8cg
    @MH-sw8cg Před 3 lety +1

    Ich möchte noch eines zu bedenken geben: Wer soll Meister sein? - der was ersann
    Wer soll Geselle sein? - der was kann
    Wer soll Lehrling sein? - jedermann
    Diesen Spruch beherzige ich, den der ist einfach nur wahr.

  • @marceldinse7700
    @marceldinse7700 Před 3 lety +1

    Ich habe dieses Jahr mein Jura Studium samt Referendariat abgeschlossen und habe mich jetzt dazu durchgerungen nächste Woche eine Ausbildung zum Bootsbauer zu beginnen. Ich bin bei dem was du sagst voll und ganz bei dir und hoffe nicht auf solche altgesellen zu treffen wie du. Das gäbe mit 32 Jahren die ich alt bin einige Diskussionen 😅

    • @SchwalbeundZinken
      @SchwalbeundZinken  Před 3 lety

      freut mich! Viel Erfolg Dir! Bootsbauer ist ein toller Beruf.

  • @Sebtastisch-Fantastisch
    @Sebtastisch-Fantastisch Před 4 lety +1

    Hallo,
    ich kann mich noch an mein Vorstellungsgespräch bei meiner Ausbildungsfirma erinnern. :-)
    Der erste Satz von meinem ehemaligen Chef war, Zitat: "Lehr Jahre sind keine Herren Jahre. Weißt du das?"
    Mir war damals nicht bewusst wie ernst dieser Spruch gemeint war. Das erste Jahr fing gut an, aber dann, Nr. 2 und 3 waren für mich die schlimmsten Jahre überhaupt.
    Im zweiten Jahr, musste ich versuchen, mich zu motivieren auf die Arbeit zu fahren. Ich war schon kurz davor das Handtuch zu werfen...
    Damals hat mich mein Berufsschullehrer motiviert. An dieser Stelle Danke Herr B.
    Ich bin froh, dass ich meine Ausbildung durchgezogen habe, (Schmerz).
    Ich habe mein Techniker auf Abendschule gemacht und heute ist meine Berufsbezeichnung Business Consultant.
    Was möchte ich damit sagen: Arschbacken zusammen kneifen und durch.

    • @SchwalbeundZinken
      @SchwalbeundZinken  Před 4 lety +4

      Verstehe ich gut. Und leider ist genau dieses "... zusammenkneifen und durch" oft die einzige Möglichkeit. In ihr verbirgt sich allerdings das Risiko, diese Fähigkeit nicht als Notwendigkeit, sondern als Heldentat anzusehen. Und den Kreislauf so fortzusetzen. Ich freue mich, dass Du es geschafft hast, und würde mich auch sehr freuen, wenn man zukünftig nicht mehr mit zusammengekniffenen Arschbacken, sondern mit froh geöffneten Augen seine Ausbildung machen könnte.

  • @haraldkissel8474
    @haraldkissel8474 Před 3 lety +2

    Hm ... deswegen empfehle ich meiner Tochter Deine Aussagen zu hören.
    Für mich sind zwei Sprüche sehr wichtig. Sie gehören quasi zum Antrieb meiner Entwicklung.
    1.) Der echte Schüler lernt aus dem Bekannten, das Unbekannte zu erlernen und nähert sich so dem Meister. (Ist wohl von Herrn Goethe)
    2.) Lehrjahre sind keine Herrenjahre (hat mir meine Oma 100 mal plus 1 mal in meiner Lehrzeit gesagt.( ca. Um 1987 rum.)
    Dieser Satz verfolgt mich noch heute und ich habe meine Oma dafür ""gehasst"".
    Meine Oma war im Dritten Reich nicht auf der Sonnenseite plaziert. Sie liebte es (hoffe ich zumindest) mit mir politisch zu diskutieren.
    Nach meiner Lehre habe ich erlebt, dass es in unserer Gesellschaft oft eine Herrenseite und eine Azubiseite gibt. Eine Situation, die für mich eher unzufrieden ist. Sie blockiert mehr als dem Fortschritt zu helfen. Hier liegen Deine Aussagen sehr Nahe zu meinem Denken.
    Für mich hat der Spruch meiner Oma hier aber erst einen Sinn bekommen. Er bedeutet für mich, wenn Du etwas ändern möchtest, muss Du den Weg der Lehre gehen. Wenn Du diese gehst und die Lossprechung erlangst, kannst Du auf der Herrenseite mitsprechen und etwas bewirken.
    Das tue ich schon seit vielen Jahren und ich hoffe mein Weg war gut so und mein Einfluß war nützlich.
    Meine Oma hat mir mit diesem Spruch quasi eine Aufgabe mitgegeben. So interpretiere ich diesen Satz.
    Fazit für mich: Ein Spruch ist nicht von sich aus schlecht. Es kommt darauf an, was wir daraus machen.
    Danke für Deine Gedankenanregung!
    Gruß Harald

  • @carpediemjen9421
    @carpediemjen9421 Před 3 lety +1

    Mh Hauke ich weiß nicht ich hatte eine etwas andere Ausbildung auch wenn der Spruch kam war es denk ich immer im Rahmen. Hab bei einem großen Betrieb anfang der 2000er Industriemechaniket gelernt. Nun ist die Struktur dieser Ausbildung aber auch eine ganz andere dadurch das es ja doch wesentlich mehr Azubis sind und auch mehrere Lehrmeister die eben auch nur zum ausbilden da sind. Und ja auch ich bin in die Verlegenheit gekommen dann mal Lehrlinge zu haben und ich denke das ich die Gratwanderung ganz gut hinbekommen habe. Und seien wir mal Ehrlich der Spruch mit den Herrenjahren stimmt ja auch ein wenig den in der Lehre lernt man in der Regel das was man sein ganzes Leben machen möchte und da sollte man sich am Riemen reißen und gugen das man so viel wissen wie möglich mitnehmen kann. Das man das Wissen nicht auf dem Silbertablet serviert bekommt hat zu dem auch eine zweite Seite denn Wissen welches man sich selbst erarbeitet hat verankert sich ganz anders.

    • @SchwalbeundZinken
      @SchwalbeundZinken  Před 3 lety +1

      Danke für Deinen Kommentar! Ja, Du hast recht, der Ton macht stets die Musik. Allerdings ist eine Ausbildung in der Industrie in aller Regel strukturierter und , ja, auch besser als im Handwerk. Hier kann man jetzt lange streiten, was das mit der Präsenz von Gewerkschaften zu tun hat. Was Handwerk , und insbesondere Tischlerei, angeht, so sind genau das die häufigsten Gründe für einen vorzeitigen Abbruch.

    • @carpediemjen9421
      @carpediemjen9421 Před 3 lety +1

      @@SchwalbeundZinken Leider ist es so und zum anderen steht nicht nur der Lehrling im Handwerk allein ohne Rückendeckung da sondern auch der Handwerker selbst.

  • @atameeh
    @atameeh Před 2 lety

    Das Problem existiert in vielen Bereichen - mir fallen da spontan das Militär oder Gefängniswesen ein. Warum dem auch in Handwerk so sein soll - ich habe keine Lehre gemacht und kenne es deshalb nicht - weiss ich nicht, wahrscheinlich hat sich das aus der Situation so ergeben, die nicht jedem frei die Möglichkeit gab einem Beruf einfach so nachzugehen. Ich meine, die Zünfte haben sehr früh dafür gesorgt dass es gewisse Hürden gab. Und vielleicht ist auch der Gedanke da, wenn ich leiden musste, werden es die potentiellen Konkurrenten, die erst noch jung und gesund mit der Zukunft vor sich auch tun.

  • @martinhoft3572
    @martinhoft3572 Před 3 lety

    👏
    Ist wie du sagst, nur so kann das Handwerk überleben
    Partnerschaft auf beiden Seiten
    Mit freundlichen Grüßen
    Tischlermeister
    Martin Höft

  • @juliuslehnhardt7267
    @juliuslehnhardt7267 Před 3 lety +1

    Hast du schonmal von der Schreinerei Holzfreude in Butzbach (Mittelhessen) gehört? Die machen es anders... [Haben eine HP und FB]

    • @SchwalbeundZinken
      @SchwalbeundZinken  Před 3 lety

      Nein, die kenne ich noch nicht, aber die Website sieht sehr ansprechend aus. Und Auszubildende suchen sie wohl auch noch. Danke für den Tipp!

  • @klauskael7546
    @klauskael7546 Před 2 lety

    Ich bin grundsätzlich Deiner Meinung. Muss aber anmerken, dass ich leider nicht selten, auf der Baustelle, Lehrlinge erlebe, die wenig Lust ,keine Ahnung aber ein grosses Maul haben und sich respektlos benehmen ... das macht einem die Sache ncht leichter! ;-)

  • @benjaminhonig6806
    @benjaminhonig6806 Před 2 lety

    Vielleicht ist der Spruch " Lehrjahre sind keine Herrenjahre" auch noch nicht zu Ende und sollte weitergeführt werden mit: " aber Herrenjahre sind immer noch Lehrjahre" . Denn auch als Geselle, Altgeselle und Meister lernt man immer noch dazu, sogar von Lehrlingen.

    • @SchwalbeundZinken
      @SchwalbeundZinken  Před 2 lety

      ja, auf jeden Fall. Ich persönlich würde auf den Gebrauch des Wortes “Herr”, das etymologisch eng mit “Herrschaft” in Verbindung steht, also nicht zuletzt Ausdruck eines Hierarchieverhältnisses ist, am liebsten ganz und gar verzichten. Das ganze Leben besteht aus Lehr- und Wanderjahren. So seh ich das :-)

  • @schievel6047
    @schievel6047 Před 3 lety +1

    Also ich komme zwar aus einer etwas anderen Sparte (Automatisierung) aber ich hatte stets wenn ich einen Auszubildenden hatte die Devise die mein Großvater schon hatte, wenn er einen Lehrling hatte: Behandele die Jungs [und Mädels] nicht wie Idioten, denn sonst verhalten sie sich auch wie Idioten.
    Leider hat die Ausbildung einen ziemlich schlechten Ruf mittlerweile, und die Leute gehen lieber studieren. Vermutlich haben einige Ausbilder ihre Auszubildenden etwas zu oft wie Idioten behandelt.
    Daher ist es auch schon länger her, dass ich mal einen Azubi hatte. Das ist schade, weil Automatisierung eigentlich auf Leute angewiesen ist, die aus der Elektrotechnik kommen, denn die Maschinen werden fast ausschließlich hinterher von Elektrikern betreut und nicht von Informatikern. Entsprechend sind die Schwierigkeiten, wenn das Programm von einem Informatiker stammt und nach allen Regeln der Kunst programmiert ist.

  • @stevealbert5670
    @stevealbert5670 Před 3 lety

    Plauen im Vogtland...1926.

  • @m10g2007
    @m10g2007 Před 3 lety +8

    Wo fäng man da an...
    Aus philosophischer/soziologischer Perspektive, findet sich dieses Bild ja nicht nur im Handwerk. Was du da beschreibst, sind grundlegende Verhaltenszüge des Menschen, die schon vor jahrtausenden probiert wurden zu erfassen und sie damit zu hinterfragen. In der Philosophie spricht man, wie du den Begriff selber hier schon oft verwendet hast, von Vernunft. DIe Vernunft ist etwas, wovon der Mensch sich selber vom Tier differenziert und somit eine antagone Ausrichtung des Denkens verkörpert, die gegenüber dem tierischen/ dem triebgebundenen Denken steht. Und wie gesagt, ist dieser Konflikt fast so alt wie die Menschhaft selbst. Es findet sich in der klassischen griechischen Philosophie wieder, die diese Differenzierung klar artikuliert und später in staatsphilosophischen Konzepten eingebracht wird. Die Monarchie wurde mit dem "anarchistischen Urzustand des Menschen" gerechtfertigt in einem ungeschriebenen gesellschaftlichen Vertrag, der den Monarchen zum soveränen Herrscher über die wilde (tierische) Masse macht, um die Gruppe vor sich selbst zu schützen und durch progressive Entwicklungen entstand letztendlich daraus die Demokratie und die Gewaltenteilung. Nur ist das Problem der Vernunft, dass der Mensch zwar in der Lage dazu ist, diese Art des Denkens und des Urteilens zu verwenden, aber dies noch nicht impliziert, dass er es auch tut.
    Bildung sollte letztendlich genau das Mittel sein, um in eine Gesellschaft heranwachsende Individuen zu dieser Möglichkeit des Denkens auszubilden, nur spricht man hier wieder von einem utopischen Bild, was angesichts der Realität schnell zerbricht.
    Die Menschen, von denen du sprichst, die aus ihrem eigenen Weg eigentlich antizipieren sollten, dass man aus seiner eigenen Erfahrung etwas besseres weiter gibt, um bestehnde Strukturen zu verändern, verfügen nicht zwangsläufig durch dieser Negativ-Erfahrung über das nötige kritische Denken, dass man dadurch etwas verbessern kann.
    Dass besagte Menschen sich dahingehend entwickeln, setzt vorraus, dass sie entsprechende Bildung erfahren haben. Und schauen wir uns darauf beziehend das aktuelle System an, ist Bildung, wie sie heute institutionell ausgelegt ist, in erster Linie dafür da, um das kapitalistische Rad des Wachstums am Laufen zu halten. Ergo geht es in erster Linie um Qualifizierung und Zertifizierung und weniger um den eigentlichen Sinn der Bildung; das kritische Denken.
    Deine Geschichte veranschaulicht ganz gut, wie man mit der Frage der Verantwortung umgeht. Wer ist hier verantwortlich für diese offensichtliche Misslage bzw. des nicht stattfindenden Fortschrittes. Das Individuem, das nicht die entsprechenden geistlichen Werkzeuge verfügt, oder das System, was aber kein nennwerten Adressanten darstellt?
    In diesem Gedankengang war für mich immer der kleinste gemeinsame Nenner/ die Konklussion, dass Bildung der Schlüssel zu all diesen Problemen ist. Faschismus und/oder Rassimus, wie von dir schon angedeutet, sind ja ebenfalls Auswüchse dieses unempathischen Verstädnisses, welches nicht nach dem Konzept des kritischen Denkens, von sich auf andere schließt, sondern sich selbst als Zentrum des Universums sieht und erst dann Handlungsbedarf sieht, wenn die eigene Bezugsgruppe in Gefahr gesehen wird. Die Auslegung der Bezugsgruppe, als auch die der vermeintlichen Gefahr, wählt der Faschist willkürlich nach seinen Bedürfnissen.
    In deinen Videos hast du bereits den Begriff "Nachhaltigkeit" als einen zentralen Begriff im Handwerk zitiert und auch dieser steht im direkten Zusammenhang mit dem, was wir Vernunft nennen. Der Konflikt zwischen Nachhaltigkeit und dem antagonen Konzept der kurzfristigen Rendite, ist im Prinzip genau die Anwendung dieser beiden Pole der Denkens-Arten; also Vernunft gegenüber dem Irrationalen.
    Mache ich ein Möbelstück schnell und undurchdacht, damit ich eine spontane Rendite in meiner Arbeitsinvestition erfahre, oder nehme ich mir Zeit für die Planung und die Auseinandersetzung mit der Materie, um ein langlebiges Produkt zu erschaffen? Diese Art des Konflikts findet man überall. In dem Handwerk, in der Poltik, in dem Finanzwesen, in der Medizin und wie gesagt auch in der Bildung selbst.
    Nur muss Bildung entsprechend konzipiert sein, um den Umgang mit dem gegebenen Verstand zu lehren. Lisa Rosa ist eine aktuelle Theoretikerin, aber in erster Linie Praktikerin, die sich genau mit diesem Thema beschäftigt. In dem Podcast "Soziopod Lernen Lernen Lernen #001 mit Lisa Rosa über Schulgeschichte und den Sinn des Lernens" findet man einen erfassbaren Überblick über diese Thematik. Sehr empfehlenswert.
    Und dein Kanal ist auch sehr ansprechend und ich finde es super, dass ich deine Videos gefunden hab. Meine Tischlerausbildung geht auch ab dem 3.8 los und ich bin gespannt, aber auch zuversichtlich, das der Betrieb, in dem ich gelandet bin, eine ähnliche Philosophie pfelgt.
    Deine Videos waren neben dem handwerklichen Lehranspruch auch noch einmal ein wenig Balsam für die Seele bezüglich meiner anstehenden Veränderungen. Danke dafür ;)

    • @SchwalbeundZinken
      @SchwalbeundZinken  Před 3 lety +2

      Vielen Dank für diesen ausführlichen und klugen Kommentar. Ich werde da reinhören, danke auch dafür! Was die Natur des Menschen angeht, so habe ich kürzlich das Buch "Im Grunde gut" von Rutger Bregman gelesen. Das ist wirklich augenöffnend. Und meine persönlichen Erfahrungen im Umgang mit Auszubildenden decken sich damit 100%ig. Von Natur aus wollen alle Gutes. Für alle.

  • @gunterleddin9849
    @gunterleddin9849 Před rokem

    Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Dieses gilt nicht nur für den Lehrling, sondern auch für den "Herren"! Der Lehrherr/Lehrer hat das Privileg, jemand anderen, sein Wissen zu vermitteln. Meines Erachtens nach ist dieses eine Art der Auszeichnung, den wer möchte nicht von einem lernen, der sein Handwerk versteht?
    Eines der Probleme hierbei ist es, sich als Lehrherr, daran zu erinnern, wie unwissend man damals war und wie unverständlich für einem viele Anweisungen waren, da der Überblick über die Gesamtlage nicht ersichtlich war.
    In meiner ersten Ausbildung zum Schornsteinfeger hatte ich einen schlechten Chef, der einem die Beine wegzog wenn man auf der Leiter stand. Ich wollte nie so werden. In meiner Umschulung zum Tischler waren meine Chefs dumm allerdings hatte ich das Glück einen guten Lehrgesellen zu haben (welcher sich zu einem meiner besten Freunde entwickelt hat. Hierfür hier ein großes Dankeschön an Werner.) Inzwischen gebe ich kleine Workshops in einem gemeinnützigen Verein zur Förderung des Handwerks. Es macht Spaß das Wissen zu vermitteln, mit den Teilnehmern verschiedene Probleme zu besprechen und zum Schluss auch das bei Lehrlingen ungeliebte sauber machen der Werkstatt ist entspannend.
    Ich kann jedem Lehrherr empfehlen: versetzt euch zurück, überlegt, was und wie ihr es vermitteln möchtet.
    Schönen Gruß Günni

  • @Lixiproductions
    @Lixiproductions Před 3 lety

    Als Ausbilder sollte man doch versuchen einen Azubi zu motivieren, zu lernen und den Beruf in der Zukunft weiter zu vermitteln.
    Andernfalls stirbt der Beruf irgendwann aus oder der Ruf ist total ruiniert.

  • @TheHibener
    @TheHibener Před 3 lety

    Lehre sollte eine fachliche Ausbildung sein, die auch Fragen und Hinterfragen erlaubt ohne "Strafe" zu erwarten

  • @kortschagin
    @kortschagin Před 3 lety +1

    Der Umgang mit Überstunden und aubildungsfernen Tätigkeiten für Lehrlinge, sind vom Gesetzgeber geregelt. Man muß sich als Lehrling diesbezüglich einfach gar nicht gefallen lassen. Die Zeiten sind vorbei.

    • @SchwalbeundZinken
      @SchwalbeundZinken  Před 3 lety

      Ich wünschte, Du hättest recht. Aus dem Tischlerhandwerk kann ich sagen: Sie sind es nicht. Leider.

    • @kortschagin
      @kortschagin Před 3 lety

      @@SchwalbeundZinken Muss man als Lehrling halt das Maul aufmachen. Ich hab mal versucht einen zu feuern. Das geht quasi nicht. Also schlau machen und sich wehren.

    • @kerstin4516
      @kerstin4516 Před 3 lety

      @@kortschagin Das Maul aufmachen, wenn dir vorher seelisch das Kreuz gebrochen wurde? Mach das mal. Ich hab um die 20 Jahre gebraucht, um die Erfahrungen aus meiner Lehrzeit zu verarbeiten. Hatte einen sadistischen Alkoholiker als Lehrherrn. Und wenn ich meiner Mutter erzählt habe, was er mit mir macht, kam nur "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" ...

    • @kortschagin
      @kortschagin Před 3 lety

      @@kerstin4516 Das klingt mal richtig scheiße.

  • @heinblod6769
    @heinblod6769 Před 3 lety +1

    "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" stammt von Goethe. Daß ausgerechnet unsere "Meister" mit (meistens) maximal Hauptschulabschluss dauernd Goethe zitieren, ist doch arg bedenklich...
    Stattdessen sollten sie lieber anständig ausbilden.
    10:15 Genauso ist es! Die Jugendlichen sind nicht blöd. Die haben gute Gründe, eine betriebliche Ausbildung zu meiden. GUTEN Ausbildungsbetrieben rennen sie die Türen ein.

    • @SchwalbeundZinken
      @SchwalbeundZinken  Před 3 lety +1

      Oha! Da würde mich sehr interessieren, woher Du das hast; ich habe jedenfalls noch keine seriöse Quelle gefunden, die dieses Zitat einem von Goethes Werken zuschreibt. Überdies bin ich durchaus nicht der Auffassung, dass nur Akademiker Goethe zitieren dürfen, aber ich unterstelle mal, dass Du das als Witz gemeint hast ;-) Was die guten Betriebe angeht, bin ich ganz bei Dir.

  • @johannbrandstetter1362
    @johannbrandstetter1362 Před 3 lety +1

    Das was man oft hört ist wirklich Hanebüchen. Aber es kann doch auch nicht sein, daß der Azubi, der kaum ne Ahnung hat, sich beschwert, daß alles falsch sei, was und wie es ihm vermittelt wird.

    • @SchwalbeundZinken
      @SchwalbeundZinken  Před 3 lety

      Ja, der Ton macht in alle Richtungen die Musik, da gebe ich Dir recht.