Hildesheim [D.-HI] - kath. Basilika St. Godehard, Geläutepräsentation (Turmaufnahme)

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  • čas přidán 28. 07. 2024
  • Präsentiert wird das besondere Geläut der katholischen Basilika St. Godehard zu Hildesheim.
    Zu Beginn ist es sicherlich von äußerster Notwendigkeit zu erwähnen, dass die Basilika St. Godehard eine der wenigen Kirchen der Stadt Hildesheim darstellt, welche seit ihrer Errichtung im späten 12. Jahrhundert fast unverändert erhalten ist. Damit ist sie definitiv einer der bedeutendsten Sakralbauten der Hochromanik in Deutschland.
    Die Baugeschichte der Godehardbasilika geht bis in das Jahr 1130 zurück. In diesem Jahr wurde das "Godehardikloster" gegründet, zu Ehren des 1131 heilig gesprochenen Bischofes Godehard durch den einstigen Bischof Bernhard (1130-1153). 1130 erfolgte die Grundsteinlegung des Klosters. Bereits 1136 war es so weit errichtet, dass erste Mönche dort einziehen konnten. Die zu dem Kloster gehörige Kirche, so wie sie heute auch noch erhalten ist, wurde 1172 fertiggestellt. Geweiht wurde sie dem heiligen Godehard und der Gottesmutter Maria. Über die Jahrhunderte hinweg diente die Kirche bis 1803 den Gläubigen und den dort ansässigen Mönchen als Gotteshaus. In dem besagten Jahr wurde der Klosterbesitz vom Staat konfisziert und die Gebäude als Gefängnis umfunktioniert, jedoch durften die Gläubigen und Mönche die Kirche weiterhin als Gotteshaus nutzen. Einzig und alleine zwischen 1812 und 1815 wurde auch die Kirche als Magazin genutzt, der Gemeinde jedoch im Anschluss zurückgegeben. Bei dem großen Bombenangriff auf Hildesheim im zweiten Weltkrieg wurde die Godehardbasilika - glücklicherweise und im Gegensatz zu anderen Innenstadtkirchen - nur wenig beschädigt. Sie diente daher bis 1960 den Hildesheimer Bischöfen als Bischofskirche, bis der Dom als Hauptkirche wiedererrichtet war. Die leichten Beschädigungen konnten bereits nach kurzer Zeit repariert werden, sodass sie heute fast originalgetreu erhalten ist. Heute gehört die Basilika der Klosterkammer.
    Da die Beschreibung nicht genug Platz bietet (die berühmten 500 Zeichen ;-) ), werden Informationen zum Geläut selbst im ersten angepinnten Kommentar fortgeführt.
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    DIE LÄUTEGLOCKEN:
    Glocke 1 (St. Godehard) | b°+4 | 3.400kg | d=2.061mm | 1947, J. F. Weule (Bockenem im Harz)
    Glocke 2 (St. Bernward) | des'±0 | 2.200kg | d=1.747mm | 1948, J. F. Weule (Bockenem im Harz)
    Glocke 3 (St. Maria) | es'+8 | 1.400kg | d=1.545mm | 1952, J. F. Weule (Bockenem im Harz)
    Glocke 4 (St. Nikolaus) | f'+10 | 800kg | d=1.101mm | 1926, Heinrich Humpert (Brilon)
    Glocke 5 (St. Magdalena) | as'+6 | 600kg | d=1.061mm | 1948, J. F. Weule (Bockenem im Harz)
    Disposition: b°-des'-es'-f'-as' (stark verzogen)
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    ABLAUF DER GELÄUTEPRÄSENTATION:
    ~0:00 | Intro mit Bilderpräsentation der Kirche und Glocken (im Hintergrund ist das volle Geläut der Kirche zu hören)
    ~5:28 | Glocke 5 (as')
    ~7:58 | Glocke 4 (f‘)
    ~11:08 | Glocke 3 (es‘)
    ~14:30 | Glocke 2 (des‘)
    ~17:56 | Glocke 1 (b°)
    ~22:52 | Plenum
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    Quellen: Internetseite der katholischen Basilika St. Godehard in Hildesheim sowie der Internetseite zum Godehardjahr; Wikipediaeintrag zur katholischen Basilika St. Godehard in Hildesheim; A. Philipp; eigene Informationen; Video/Fotos/Ton/Schnitt: J.R.
    Weitere Informationen zum Geläut:
    Ein ganz großes Dankeschön geht an alle Zuständigen der katholischen Basilika St. Godehard für die Ermöglichung der Aufnahmen. Insbesondere danke ich Kantor Tobias Meyer für die Unterstützung und die Ermöglichung des Vorhabens. Des weiteren sei ein sehr großer Dank an den Hausmeister Andreas Brönnecke gerichtet für seine Geduld, die Freundlichkeit und das Öffnen der Türen!!
    Glockentürme und Glockenstuben sind keine öffentlicher Zugang. Diese Aufnahme wurde organisiert und die Videos unter der Einverständniserklärung der jeweiligen Gemeinde erstellt und veröffentlicht.
    Bei der Verwendung meiner Videos bin ich als Urheber darüber in Kenntnis zu setzten. Ebenfalls benötigt der User anschließend meine schriftliche Genehmigung für die anschließende Verwendung der Aufnahmen.
    (c) Angelusglocke 2023
    Aufnahmedatum: Samstag, 23.07.2022 im Rahmen eines Sonderläutens.

Komentáře • 13

  • @Angelusglocke
    @Angelusglocke  Před rokem +1

    (Aufgrund der berühmten 5000 Zeichen wird, wie in der Beschreibung erwähnt, die Historie der Glocken hier in Form eines angepinnten Kommentars fortgeführt ;-).)
    Auch das Geläut der Kirche ist hierbei besonders hervorzuheben. Über die Geschichte des Geläutes von St. Godehard ist in den verschiedensten Internetquellen sowie in öffentlichen Literaturtexten leider nur äußerst wenig vorzufinden. Es lässt sich jedoch belegen, dass im Jahr 1464 mindestens zwei Glocken für die Godehardkirche durch einen namenlosen Gießer gegossen wurden, wodurch es in den drei Glockenstuben mindestens sechs Bronzeglocken gab. Eine von ihnen hatte einen Durchmesser von ~161cm und hing im nördlichen Turm des Westwerkes. Es ist davon auszugehen, dass sie ihrerzeit die größte Glocke des Geläutes war. Die andere Glocke d=~56cm fand ihren Platz im Vierungsturm und hing dort, so belegt es eine Quelle, mit drei jüngeren Schwestern. Sie musste 1864 aufgrund eines Risses umgegossen werden. Eine weitere Glocke (f‘) und zeitgleich die einzige, welche heute noch vom Vorgängergeläut erhalten ist, hing im 19. Jahrhundert im südlichen Turm des Westwerkes. Sie lässt sich aufgrund der äußeren Gestaltung und der Rippe in die Entstehungszeit um das Ende des 13. Jahrhunderts bzw. in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts datieren. Mit ziemlicher Sicherheit darf man davon ausgehen, dass sie bereits im ersten Weltkrieg abgenommen wurde, jedoch glücklicherweise zurückkehrte, wenn auch stark beschädigt. Da 1926 durch den Glockengießer Heinrich Humpert aus Brilon eine neue f‘-Glocke gegossen wurde, rückt noch einmal mehr der Gedanke in den Vordergrund, dass die Glocke bereits hier durch die starken Beschädigungen nicht mehr aufgehängt werden konnte. Auch eine Ablieferung im zweiten Weltkrieg ist potentiell denkbar, jedoch kehrte auch hier die Glocke - glücklicherweise - wieder zurück in die Godehardbasilika. Heute steht sie weiterhin beschädigt im Kirchenschiff und kann besichtigt werden, ist aber leider immer noch nicht läutbar. Nachdem das Geläut im ersten Weltkrieg - wie bereits erwähnt -, bis auf die f‘-Glocke vollständig vernichtet wurde, goss die Glockengießerei Heinrich Humpert aus Brilon 1926 ein neues Geläut für die Kirche. Dieses musste im zweiten Weltkrieg ebenfalls abgegeben werden und es blieb lediglich die f‘-Glocke aus diesem Geläut erhalten, welche heute zusammen mit zwei anderen Eisenglocken im Vierungsturm der Kirche hängt.
    Heute hängt in den insgesamt drei Türmen ein fünfstimmiges Mischgeläut aus Eisenglocken und einer Bronzeglocke. Nach dem zweiten Weltkrieg kam schnell der Wunsch auf, das Geläut wieder zu vervollständigen. Bronze war jedoch - wie vielseitig bekannt - sehr teuer und es musste auf alternative Materialien zurückgegriffen werden. So entschied sich die Gemeinde im Jahr 1948 dafür, zwei Eisenglocken bei der Glockengießerei J. F. Weule in Bockenem am Harz in Auftrag zu geben, die größte und die kleinste Glocke des heutigen Geläutes. Die kleine Glocke fand ihren Platz im Vierungsturm, die große Glocke im nördlichen Westturm. Ein Jahr später folgte die zweitgrößte Glocke, welche im südlichen Westturm aufgehängt wurde und 1952 kam die drittgrößte Glocke hinzu, welche ihren Platz neben der verbliebenen Humpertglocke und der kleinen Eisenglocke im Vierungsturm fand.
    Das Geläut von St. Godehard ist damit heute ein riesiges Unikat in der deutschen Glockenlandschaft - vielleicht nicht sonderlich schön, aber sicherlich einmalig und mit viel Charakter. Die große Glocke ist zudem eines der größten noch erhaltenen und läutbaren Exemplare der Glockengießerei Weule aus Bockenem. Möge das Geläut, in welcher Form auch immer, erhalten bleiben.

  • @jkoch1385
    @jkoch1385 Před rokem +2

    Ein gutes Beispiel, was Eisenglocken klanglich zu leisten vermögen. Und die Präsentation ist natürlich wieder einmal top!

  • @TheRealGlockenGusstavo
    @TheRealGlockenGusstavo Před rokem +1

    Ich als Eisenglockenfan hoffe, dass das schöne Geläut erhalten wird! Meine Lieblingsglocke ist hier die des.

    • @Angelusglocke
      @Angelusglocke  Před rokem +1

      Die des‘ ist eine wirklich tolle Glocke. Auch ich hoffe, dass das Geläut noch einige Jahre hier erklingen darf.

  • @glockenlandschaft_thueringen

    Ein charaktervolles Geläut. Gelungene Präsentation :-)

  • @glockenfanvogtland6272
    @glockenfanvogtland6272 Před rokem +1

    Eigentlich mag ich diese Weule Heulen nicht so aber diese hier gehen.

    • @Angelusglocke
      @Angelusglocke  Před rokem

      Ich mag sie super gerne, zumal das Geläut - trotz der verzogenen Schlagtonlinie - doch recht gut harmoniert! Aber einfach auch sicherlich, weil sie mittlerweile immer seltener werden.

  • @gerritbuchwaldt6670
    @gerritbuchwaldt6670 Před rokem

    Glocke 5 hört sich einwenig heulend an aber sonst geht's

  • @mathisbernardin5404
    @mathisbernardin5404 Před rokem

    Das neue geläut geplant 2025 :
    h° d' e' a' h' (im jahre 2024 von Albert Bachert, Neunkirchen)
    fis' (im jahre 1926 von Heinrich Humpert, Brilon)

    • @Angelusglocke
      @Angelusglocke  Před rokem

      Ne, nicht wirklich…

    • @bellspotter
      @bellspotter Před rokem

      Das neue geläut geplant 2025 :
      b° des' es' as' (im jahre 1948 von Johann Friedrich Weule, Bockenem)
      f' (im jahre 1926 von Heinrich Humpert, Brilon)
      Hier wird sich nichts ändern. Genauso wie bei deinen Kommentaren...