Iconic Turn: Prof. Dr. Jan Assmann - Frühzeit des Bildes

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  • čas přidán 29. 08. 2024
  • Iconic Turn - Felix Burda Memorial Lectures
    Frühzeit des Bildes: Der Iconic Turn im Alten Ägypten
    Referent: Prof. Dr. Jan Assmann
    Moderator: Prof. Dr. Thomas Buchheim
    Datum: 28.11.2002
    Uhrzeit: 19:00
    Ort: Aula, Ludwig-Maximilians-Universität München
    Die Rede von einer "Wende zu den Bildern", einem iconic turn, den unsere Kultur und Gesellschaft in der Spätmoderne vollzieht, hat eine lange Vorgeschichte in der abendländischen "Grammatologie", der Lehre von den Schriftzeichen und ihrer Beziehung zu Sprache, Denken und Wirklichkeit. Die These, die dieser Vortrag vertreten und begründen möchte, geht dahin, daß dieser abendländische Diskurs, vermittelt durch die Griechen, in letzter Instanz auf die Schriftkultur des Alten Ägypten mit seinen verschiedenen ikonischen und anikonischen Schriften zurückgeht. Das Abendland, dessen gegenwärtige kulturelle Situation Moses Mendelssohn als "Buchstabenmenschentum" bezeichnete, träumte seit der Renaissance den Traum einer ganz anderen, natürlichen Schrift, in der sich die Welt unmittelbar, d.h. nicht über konventionelle Codes vermittelt, erschließt und sah deren
    Ur- und Vorbild in den ägyptischen Hieroglyphen, wie sie in griechischen Quellen, allen voran dem Hieroglyphenbuch des Horapollon, beschrieben wurden. Der Vortrag zeigt aus ägyptologischer Sicht, wie viel, trotz der entzaubernden Entzifferung der Hieroglyphen durch Champollion, an diesen Vorstellungen auf genuiner ägyptischer Tradition beruht und in welchen Formen diese Tradition die abendländischen Diskurse beflügelt und befruchtet hat.

Komentáře • 6

  • @davoctopuss
    @davoctopuss Před 11 lety +9

    Jan Assmann ist einer der größten Kulturwissenschafter unserer Zeit.

    • @rundumagypten9457
      @rundumagypten9457 Před 4 lety +1

      Ich kenne keinen einzigen anderen, stimme aber trotzdem zu!

  • @blaesse
    @blaesse Před 3 lety

    Merci

  • @petersfds
    @petersfds Před 2 lety

    "...kein jod darf hinweggenommen werden" , es geht dabei wohl weniger um die vergötzung der schrift als entfremdet leblosem dogmatischem steintafelgötze , sondern dass das jod das obere fünklein ist , aus welchem sie sich im aleph ausgedrückt abspaltete , und dieses ursprungsfeuer darf nicht hinweggenommen werden , das gesetz lebendig machen , ins herz schreiben , nix da sola scriptura...