Neukirch bei Tettnang (D - BW) Die Glocken der Pfarrkirche Maria Rosenkranzkönigin
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- čas přidán 9. 08. 2014
- In Neukirch bei Tettnang erklingt mit den Glocken d'-fis'-a'-h' ein verhältnismäßig stattliches Geläut, welches man im zierlichen Turm der Pfarrkirche St. Maria in Neukirch auf den ersten Blick nicht vermuten würde.
Dementsprechend gestaltet sich auch die Anordnung der Glocken im frisch restaurierten Stahlglockenstuhl.
Die große Glocke - von Bachert in Kochendorf gegossen - füllt den Turm zur Gänze aus. Sie und die Glocke [3] kamen im Jahre 1950 zu ihrer 28 Jahre älteren Schwester in den Turm, die 1922 ebenfalls in Kochendorf gegossen worden war, jedoch im Gegensatz zu einer weiteren Glocke aus dem Glockenlager zurückgekehrte.
Die älteste Glocke im Turm ist jedoch die Glocke [2], gegossen im Jahre 1705 durch die Lindauer Glockengießer Ernst und Aporta. Diese Glocke fällt besonders durch ihren schönen Klang und den außergewöhnlich üppigen Schulterfries auf.
Das Geläut wird dominiert von der großen Glocke, die aufgrund ihrer Kröpfung recht hoch geläutet wird. Der wuchtige Klöppel und ihr beeindruckendes Gewicht von 1,8t verstärken die Dominanz.
Am Standort der heutigen Kirche Maria Rosenkranzkönigin stand viele Jahrhunderte die alte Pfarrkirche St.Silvester. Diese stammte im Kern noch aus der spätromanischen Zeit. Die reichhaltige Austattung war im Laufe der Zeit den verschiedenen Stilrichtungen angepasst worden.
Im Jahre 1979 sollte die Kirche signifikant vergrößert werden. Hierzu wurde das Hauptschiff abgebrochen und durch einen modernen Hallenbau ersetzt. Besonders beeindruckend ist die Lichtstimmung dieser Kirche. Die Chor von St.Silvester mit dem Glockenturm bildet eine Art Seitenkapelle.
Ich möchte mich bei allen Beteiligten für die Ermöglichung dieser Aufnahme herzlich bedanken ! - Hudba
Ein wunderbar warmes Salve Regina!
Auf jeden Fall !
Die große Glocke hat eine fantastische Klangsprache! Gerade dieses unaufdringliche "pfeffern" vermisse ich bei den heutigen Bachert-Glocken. Allgemein betrachtet ist das Geläut wirklich schön, und erhält durch die Barockglocke eine ganz eigene Note! :-)
Was wir hier haben ist wohl eine (Vor-)Variante der Kochendorfer Lachermanrippe. Zumindest erinnert die Form an Glocken, von denen ich es zweifelsfrei weiß.
Was allerdings die Kochendorfer Glocken auszeichnet ist einfach ihr herbes Timbre, das zwar nicht so extrem ausfällt wie jetzt zum Beispiel bei Gebhard, sie aber für Geläuteergänzungen besonders reizvoll gemacht hat.
Die Große donnert da natürlich schon extrem. Unten im Turm war das sogar teilweise etwas unangenehm. Großen Anteil daran hat der Klöppel, der nimmt die Glocke schon ordentlich ran !
Vielen Dank fuer die wunderbaren Klaenge ~ und damit, die Erinnerung an mein Leben in Europa.
Immer gerne :)
Sehr schön, vor allem die d1!!
Leander Schoormans Das muss man auf jeden Fall sagen. Eine absolut tolle Glocke aus Kochendorf. Die gefallen mir eh besonders gut. Ist mal was anderes.
Sehr angenehm - die 1,8 Tonnen der d' sind ja echt ne Wucht!
Diese Glocke ist toll. Von Außen hat sie es nicht ganz leicht, weil sie doch recht weit unten hängt und von Außen deckt sie die zweier auch ziemlich zu. Aber die Fernwirkung ist gigantisch !
Das glaub ich. Viele Geläute klingen aus der Ferne ganz anders, sehr gut, oft offenbaren sich da viele neue Facetten!
Ich mag solche Geläute, bei denen jede Glocke einen eigenen Charakter hat. Gerade die fis' als typische Barockglocke und die d' mit der scheinbar etwas erhöhten Terz, das hat was!
Die fis' wird leider innen wie außen völlig übern Haufen gerannt, was verständlich ist. Wunderschön ist sie ohne Zweifel.
Die große Glocke hat das übliche Timbre von Kochendorfer Glocken. Was wir hier haben wird heute als Lachermanrippe bezeichnet. Das bekannteste Merkmal ist eine sehr kräftige, meist erhöhe Terz.
Meinst du Lachaman? Zumindest kenne ich jenen ja als historischen Gießer. Eine richtige Dur-Rippe hat Bachert ja bekanntlich auch.
Hoppala, ja klar :)
Nach dieser historischen Rippe hat Bachert Kochendorf eine "moderne" Rippe entwickelt. Diese vermittelt durchaus den Eindruck nicht perfekt modern zu sein. Eine Durrippe ist es aber nicht
Ob diese Kirchenerweiterung gelungen ist, kann man zwar von Fotos nur bedingt beurteilen, aber auf mich wirkt der neue Hauptraum durch die tiefe Decke im wahrsten Sinn des Worte be-drückend. Das Geläut "lebt" eindeutig durch die Barockglocke und die leicht unsaubere Schlagtonlinie.